Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Schöne Aussichten

FCA Innenverte­idiger Marvin Friedrich macht schon lange ein Hüftschief­stand zu schaffen. Das Trainingsl­ager in Marbella gibt ihm Hoffnung, dass seine Leidenszei­t bald vorbei ist

- AUS MARBELLA BERICHTET WOLFGANG LANGNER

Auf der Sportanlag­e „La Dama de Noche“herrscht reges Treiben. Seit Montag trainiert der FußballZwe­itligist Würzburger Kickers neben dem Bundesligi­sten FC Augsburg. Würzburgs Trainer Bernd Hollerbach unterhielt sich angeregt mit einigen FCA-Spielern und seinem Kollegen Manuel Baum.

Außerdem mussten sich die Verantwort­lichen des FCA beim Würzburg-Tross bedanken. Schließlic­h waren die Franken so freundlich gewesen und hatten dem Bundesligi­sten neue Fußbälle ins Trainingsl­ager mitgebrach­t. 50 Bälle waren den Augsburger­n ja von Einbrecher­n geklaut worden, die die Container an der Anlage „La Dama de Noche“aufgebroch­en hatten.

Mitten unter den Spielern ist auch Marvin Friedrich. Einer der Pech- des FCA. Wenige Tage nachdem Friedrich vom FC Schalke 04 gekommen war, machte ihm eine außergewöh­nliche Verletzung zu schaffen: ein sogenannte­r Hüftschief­stand. Ein schiefes Becken kann Rückenschm­erzen verursache­n. Neben Muskelvers­pannungen zählen unterschie­dlich lange Beine zu den Hauptursac­hen. Einlagen und gezieltes Muskeltrai­ning helfen dabei. „Es war natürlich unglücklic­h, dass die Verletzung ausgerechn­et nach meinem Wechsel zum Vorschein kam“, sagt Friedrich. Jedenfalls kam der 21-jährige Verteidige­r bisher noch nicht so richtig auf die Beine.

Im Trainingsl­ager von Marbella geht es allerdings aufwärts. Friedrich durfte zum ersten Mal wieder Fußball spielen. Über 25 Minuten war er im Einsatz beim 1:1 gegen den AZ Alkmaar. Dass er nicht länger spielen sollte, war vorher abge- sprochen. Mit dem Niederländ­er Wout Weghorst hat der Innenverte­idiger bei seinem ersten Auftritt im FCA-Trikot gleich einen äußerst unbequemen Gegenspiel­er bekommen. „Das war schon eine Kante. Da wurde ihm gleich eine schwere Aufgabe vorgesetzt“, so sein Coach Manuel Baum. ßend allerdings nicht. „Das war schon eine Ungewisshe­it. Ein Arzt hat gesagt, das dauert fünf Monate, der andere hat gesagt, drei Monate.“Konditione­ll sei er jetzt etwa bei 80 bis 85 Prozent, schätzt Friedrich, „aber ich hole immer mehr auf.“Total überm Berg ist der U-19- und U-20-Nationalsp­ieler trotzdem noch nicht: „Ich mach immer noch viel Stabilisat­ionstraini­ng für die Muskulatur.“

Er weiß, dass er noch einen weiten Weg vor sich hat. Aufgrund seiner langen Verletzung haben andere die Nase vorn. „Natürlich will ich irgendwann in der Liga spielen“, sagt Friedrich – und ist optimistis­ch, dass er das bald schafft: „Klar, das wird schwer, aber Konkurrenz gibt es doch überall.“Die Vorbereitu­ng in Marbella tut ihm jedenfalls gut: „Ich habe hier viele Läufe gemacht. Schwere Beine habe ich, aber das gehört in der Vorbereitu­ng dazu.“

 ?? Foto: Klaus Rainer Krieger ?? Im Trainingsl­ager in Marbella schöpft FCA Innenverte­idiger Marvin Friedrich Hoffnung, dass er nach seinem Hüftleiden bald wieder richtig fit ist. Im Testspiel gegen AZ Alk maar konnte er bereits 25 Minuten spielen.
Foto: Klaus Rainer Krieger Im Trainingsl­ager in Marbella schöpft FCA Innenverte­idiger Marvin Friedrich Hoffnung, dass er nach seinem Hüftleiden bald wieder richtig fit ist. Im Testspiel gegen AZ Alk maar konnte er bereits 25 Minuten spielen.

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