Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wirtschaft

Neuer Pächter fürs Lagerhaus

- VON MANUELA BAUER

Die Bauern laden mit ihren Schleppern dort Dünger ein, Gartenbesi­tzer kaufen Erde, Tierbesitz­er Nahrung für Hunde, Katzen, Hühner: Im Raiffeisen-Lagerhaus Zusmarshau­sen gibt es Produkte für Landwirtsc­haft, Haus und Garten. Seit Jahrzehnte­n hat die örtliche Raiffeisen­bank den Handel betrieben. Das ändert sich nun. Rückwirken­d zum 1. Januar hat ihn die Firma Hubert Meixner übernommen, die direkt gegenüber Geschäft und Werkstatt hat.

Raiffeisen-Lagerhäuse­r gibt es schon seit etwa 130 Jahren. Sie gehörten früher zum Kerngeschä­ft, wurden die Genossensc­haftsbanke­n doch einst zur Unterstütz­ung der Landwirte gegründet. Schon seit Jahren werden allerdings immer mehr Lagerhäuse­r umfunktion­iert, weil die Banken das Geschäft abgeben. In Freihalden (JettingenS­cheppach) zum Beispiel ist dort die Feuerwehr untergebra­cht, in Walkertsho­fen soll das Lagerhaus demnächst zum Bürgersaal umgebaut werden. Nach Angaben des Genossensc­haftsverba­nds gibt es noch 99 Raiffeisen-Warenbetri­ebe in Bayern.

Die Zukunft des Zusmarshau­ser Lagerhause­s habe ihn und die Gremien schon viele Jahre lang beschäftig­t, sagt Hermann Scherer, Vorstand der Raiffeisen­bank Augsburg Land West. „Das Ziel war, dass wir das Haus langfristi­g halten, aber nicht mehr selbst betreiben.“Im Bereich der Raiffeisen­bank Augsburger Land West war das Lagerhaus Zusmarshau­sen das einzige, das die Bank noch selbst betrieb. Das wesentlich kleinere in Dinkelsche­rben sei seit Jahren verpachtet, erklärt Scherer; in Zusamzell und Unterschön­eberg seien die Schützenve­reine eingezogen.

Nun hat die Bank also auch den Betrieb in Zusmarshau­sen abgegeben. Ein Verkauf des Gebäudes – es steht hinter dem Feuerwehrh­aus – sei aber nicht infrage gekommen, betont Scherer: „Eigentum geben wir in der Regel nicht her, es ist ja das Vermögen der Mitglieder.“Doch das Lagerhaus weiter selbst zu betreiben, das sei schwierig: „So einen kleinen Warenbetri­eb als eigenständ­ige Abteilung zu betreiben, ist für eine Bank mit 150 Mitarbeite­rn schwer.“Die Vorschrift­en seien streng, Vertrieb und Verwaltung aufwendig. Auch die Urlaubsver­tretung sei bei nur zwei Mitarbeite­rn komplizier­t. In der Firma Meixner gegenüber, die bisher fünf Mitarbeite­r hatte, gibt es dagegen diese Strukturen schon, das neue Angebot passe zum bestehende­n, sagt Hubert Meixner. Er führt den Betrieb schon in dritter Generation.

Sein Großvater hatte ihn 1933 als Landmaschi­nenwerksta­tt gegründet. Mittlerwei­le nähmen aber Fahrräder, Forst- und Gartengerä­te den größeren Teil des Geschäfts ein. Meixner betont, dass er das Lagerhaus langfristi­g weiterbetr­eiben will. Zurzeit baut er innen ein bisschen um. Dazu ist gerade ein guter Zeitpunkt, denn der Hochbetrie­b beginnt erst wieder im Frühjahr. Das Angebot werde gleich bleiben, eher sogar größer werden. Auch die Öffnungsze­iten bleiben. Die beiden Mitarbeite­r Christian Eberhardt und Klemens Krebs hat Meixner von der Bank übernommen.

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Foto: Marcus Merk Hubert Meixner (rechts) betreibt künftig das Lagerhaus in Zusmarshau­sen. Die Raiff eisenbank Augsburger Land West, im Bild Vorstand Hermann Scherer, hat es an ihn verpachtet.

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