Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Handwerker richten ein Schlösschen wieder her
Geschichte Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt die Sanierung von Louisenruh in Aystetten
Aystetten Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) will die Dach- und Deckensanierung im Schlösschen Louisenruh in Aystetten mit 100 000 Euro fördern. Bernt von Hagen, Ortskurator Augsburg der DSD, hat gestern dafür dem neuen Eigentümer des historischen Gebäudes einen symbolischen Fördervertrag übergeben.
Der Betrag werde nach Abschluss der Restaurierungsarbeiten an den Bauherrn ausbezahlt, erklärt der Pressesprecher der DSD, Thomas Mertz. Die zugesagte Förderung sei an die Dach- und Deckensanierung gebunden. Das Geld werde generell bei bezuschussten Projekten erst in einem Vorvertrag zugesichert.
Die DSD ist eine private Initiative für den Denkmalschutz in Deutschland. Die setzt sich für den Erhalt bedrohter Denkmale ein. Nach eigenen Angaben konnte die Stiftung 4800 Projekte mit einer halben Milliarde Euro in Deutschland unterstützen. Sie finanziert ihre Arbeit vor allem durch private Zuwendungen sowie über Mittel der staatlichen Lotterie Glücksspirale.
Das Schlösschen Louisenruh wurde wohl 1793 im Stil des Klassizismus mit Blick auf Schloss Aystetten gebaut. Den eingeschossigen Bau mit erkerartig vorgezogener Mittelachse und französischem Mansardwalmdach gestaltete Balthasar von Hößlin, der spätere Augsburger Baudirektor. Das sogenannte Agrarschloss, das Ökonomiegebäude, wurde als lang gestreckter Bau im Stil der sogenannten französischen Revolutionsarchitektur erbaut.
Das Ensemble am Waldrand Aystettens hat eine interessante Geschichte: Einen gesellschaftlichen Höhepunkt erlebte das Schlösschen zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als Hortense de Beauharnais, die Gattin Louis Bonapartes, fünf Jahre in Augsburg lebte. Während ihres Aufenthalts besuchte sie Louisenruh mehrmals zusammen mit ihrem Sohn Charles Louis Napoleon, dem späteren Kaiser Napoleon III.
Louisenruh gehört zu den über 360 Projekten, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz in Bayern finanziell fördert.
Das Ensemble am Waldrand hat eine interessante Geschichte