Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Besser hören im Liebfrauenmünster
Akustik Die Kirche wird mit einer neuen Lautsprecheranlage ausgestattet
Donauwörth Die Donauwörther Stadtpfarrkirche erhält eine neue Lautsprecheranlage.
Nachdem nach einer Fortbildung der Mesner im Sommer in St. Ottilien unabhängig einige Teilnehmer sowohl Stadtpfarrer Robert Neuner als auch Mesner Jürgen Tochtermann von einer Akustikvorführung positiv berichteten, entschied sich die Kirchenverwaltung der Donauwörther Münsterpfarrei zu einer Raumanalyse durch die Firma Steffens.
Bei der anschließenden zweiwöchigen Testphase der Lautsprecheranlage in der Kirche kamen durchwegs positive Rückmeldungen an die Verantwortlichen. „Nun verstehe ich nach 20 Jahren erstmals etwas von der Predigt.“Oder: „Das ist die erste Anlage, bei der man etwas versteht“, waren einige der Kommentare in den letzten Wochen. Deshalb entschied sich nun die Kirchenverwaltung, diese Lautsprecheranlage zu erwerben. Im Januar wird sie fest installiert.
Geschäftsführer Christoph Bonde und sein Mitarbeiter Michael Braun sprachen bei der Simulation und Testmessung Anfang Dezember davon, dass das Donauwörther Liebfrauenmünster eines der bisher schwierigsten Kirchengebäude zur Beschallung gewesen sei. Ein Grund hierfür sei die Steigung von 1,20 Metern, welche in die Akustikplanung mit einbezogen werden musste. Dies ist jedoch nach bisherigen Erfahrungen in den vergangenen Wochen sehr gut gelungen. So können jetzt an allen Plätzen im Kirchenschiff die Worte im Altarraum verstanden werden.
So manches Mal war Stadtpfarrer Robert Neuner seit seinem Dienstantritt im September 2015 in Sorge, dass sich seine Predigten in den Weiten des Kirchenraumes verliert. Dies bestätigte sich dann immer mehr durch die Aussagen so mancher Gläubigen. Als dann im Sommer bei Aushilfen einige Mesner von einer Vorführung in St. Ottilien berichteten und er erfuhr, dass sich diese Anlagen bereits im Dom, in St. Moritz und St. Ulrich und Afra in Augsburg bewährt haben, beschloss er mit der Kirchenverwaltung einen Testaufbau durch die Firma Steffens aus Köln durchführen zu lassen.
Die neuen Lautsprecher werden digital gesteuert und sind so eingerichtet, dass immer nur ein bestimmter Bereich beschallt ist. Hierdurch werden Überlappungen vermieden und die Verständlichkeit erhöht. Für die neue Akustikanlage sind Kosten in Höhe von etwa 38 000 Euro veranschlagt. Dies beinhaltet die Tonsäulen im Kirchenschiff, dem Altarraum und der Empore, neue Mikrofone, das Mischpult, die Verstärker und die Installation der Komponenten.