Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wie geht es weiter im Hotel Post?

Wirtschaft Das Haus in der Ortsmitte von Zusmarshau­sen ist seit Anfang des Jahres geschlosse­n. Was das für das Fitnessstu­dio, das chinesisch­e Restaurant und den Friseursal­on im Hof bedeutet

- VON MANUELA BAUER

Zusmarshau­sen Das Hotel Post in Zusmarshau­sen hat seit Jahresbegi­nn geschlosse­n – zumindest vorübergeh­end. Die Sortimo-Gruppe hat das Haus von der langjährig­en Besitzerfa­milie gekauft (wir berichtete­n). Was Sortimo mit dem altehrwürd­igen Hotel im Zentrum Zusmarshau­sens vorhat, das hat der Fahrzeugau­sstatter noch nicht offiziell bekannt gegeben. Klar ist aber: Der Verkauf hat auch Auswirkung­en auf die drei Geschäfte im Innenhof der Post. Das Fitnessstu­dio, der Friseursal­on und das chinesisch­e Restaurant müssen ausziehen, wenn auch nicht sofort. Die drei Unternehme­r haben ganz unterschie­dliche (Zeit-)Pläne und Perspektiv­en. ● Fitnessstu­dio Nach den Berichten über die Schließung des Hotels hätten viele der Mitglieder verunsiche­rt reagiert, erzählt Rolf Kropka, Teilhaber von „Relax Fitness & Wellness“. Anders als beim Hotel Post läuft der Geschäftsb­etrieb des Fitnessstu­dios wie gewohnt weiter. Noch bis mindestens Ende Juni werde das Fitnessstu­dio im Hof der Post bleiben, dann werde es nahtlos an einen neuen Standort in Zusmarshau­sen ziehen. „Wir haben mehrere gute Optionen in Zusmarshau­sen, die wir gerade prüfen“, sagt Kropka. Nach eigenen Angaben hat das Relax zurzeit mehr als 500 Mitglieder, nach dem Umzug werde es sogar eine wesentlich größere Fläche noch mehr Sportbegei­sterte geben. Ab Februar soll es detaillier­tere Informatio­n darüber geben, wo in Zusmarshau­sen der Fitnesskom­plex entstehen wird. Kropka betont: Mit den neuen Eigentümer­n des Hotels habe man sich nach diversen Gesprächen für beide Seiten zufriedens­tellend geeinigt. ● Restaurant Gerade erst vor einem Jahr hat Ken Ho sein China-Restaurant im ehemaligen Bistro „Postillon“eröffnet. Nun muss er bald schon wieder ausziehen: voraussich­tlich Ende Januar, sagt er. Das sei schade, denn: „Für ein neues Restaurant braucht man erst einmal mindestens ein halbes Jahr Anlaufzeit.“● Friseur Margit Jochum betreibt seit 28 Jahren ihren Salon im Innenhof der Post. Sie wisse noch keinen Zeitpunkt – „aber es ist klar, dass wir rausmüssen“. Sie hoffe, dass sie einen neuen Standort findet.

Das Hotel Post hat eine lange Geschichte. Seit 1648 war das Haus Posthalter­ei auf der Strecke zwischen Wien und Paris. Dort wurden Briefe, Päckchen und Zeitungen in die weite Welt befördert. Boten, Pferde, Gefangene und berühmte Herrscher blieben über Nacht. So kam 1805 auch Napoleon, der drei Tage lang in der Post blieb und dort mit seinen Generälen die Schlacht von Elchingen vorbereite­te. Auch sonst zählte das Haus in seiner fast 400-jährigen Geschichte zahlreiche prominente Gäste, von Marie An- toinette über Günter Netzer bis hin zu König Carl Gustav von Schweden.

Zuletzt war das Hotel im Besitz der Familie Endres/Auernhamme­r. Luis Endres, der langjährig­e Brauereidi­rektor von Schwarzbrä­u, hatte die Post 1985 gekauft. Bis Ende 2016 führte seine Tochter Christina Auernhamme­r das Hotel, dann wurfür de es verkauft. Seit Januar gehört es nun der Sortimo-Gruppe.

Was genau einmal aus dem Hotel werden soll, das steht bislang noch nicht fest. Sortimo-Sprecherin Jana Heiß teilt mit: Bis Zeitplan und Konzept stehen, werde es auf jeden Fall noch bis Frühjahr dauern. Dann steht wohl eine längere Umbauphase an.

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Foto: Marcus Merk Das Hotel Post hat einen neuen Besitzer. Das hat auch Konsequenz­en für die Mieter. Im Innenhof gibt es ein chinesisch­es Restaurant, einen Friseursal­on und ein Fitness studio.

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