Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Im Job Himmel
Konjunktur Bayerns Metall-Unternehmen haben 16000 zusätzliche Stellen geschaffen
Gute Nachrichten gleich zu Beginn des Jahres: So viele Stammbeschäftigte in Bayerns Metallund Elektro-Unternehmen wie zum Jahresende 2016 gab es zuletzt vor 24 Jahren. Im vergangenen Jahr wurden nach Berechnungen der bayerischen Metall- und ElektroArbeitgeberverbände (Bayme, VBM) 16 000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Damit zählte die bayerische Metall-Industrie Ende 2016 rund 825000 Beschäftigte, 128000 davon in Schwaben. Auch für 2017 sieht es den Verbänden zufolge gut aus: „Aufgrund der positiven Pläne der Unternehmen erwarten wir ein Plus von 15000 Jobs“, prognostiziert Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der MetallArbeitgeber. Davon würden 2500 Stellen auf Schwaben entfallen.
Doch nicht nur die Beschäftigung hat sich in der Metall- und Elektroindustrie im zurückliegenden Jahr positiv entwickelt, auch die Geschäftslage für das zweite Halbjahr 2016 wird von den Unternehmen als erfreulich eingeschätzt. In Schwaben bewerteten mit rund 55 Prozent über die Hälfte der befragten Firmen das aktuelle Inlandsgeschäft als gut. Weniger als ein Fünftel der Unternehmen kam zu einer negativen Einschätzung. Auch für das Auslandsgeschäft fiel das Urteil weitgehend positiv aus. Knapp ein Drittel der Umfrageteilnehmer bezeichnete das Exportgeschäft als gut.
Bezüglich der weiteren Entwicklungen für 2017 sind die Unternehmen laut Markus Partik, Vorstandsvorsitzender von Bayme und VBM in der Region Schwaben-Augsburg, allerdings vorsichtig: „Wir konnten im zweiten Halbjahr 2016 eine leichte Abkühlung der Konjunktur feststellen. Außerdem sorgen die Entwicklungen in Europa und die Ungewissheit, bezüglich der Personalie Trump für Unsicherheit“, interpretiert Partik das Ergebnis. Deshalb gingen über zwei Drittel der schwäbischen Metall-Firmen für den Inlandsmarkt von keiner Veränderung aus, rund 17 Prozent befürchten sogar eine Verschlechterung. Die eher zurückhaltenden Zukunftsprognosen sind im bayerischen Durchschnitt sogar noch stärker ausgeprägt.
Um für die Zukunft dennoch wettbewerbsfähig zu bleiben, muss sich für die Metall-Arbeitgeber einiges ändern. So fordern sie unter anderem flexiblere Arbeitszeitmodelle, eine ausschließlich produktivitätsorientierte Lohnsteigerung und den Abbau des Fachkräftemangels.