Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ilse schwer unter Strom

- VON JOSEF KARG Populäre Politik » jok@augsburger allgemeine.de

Wer Ministerpr­äsidentin werden will, muss sich angesichts der immer stärkeren Söder’schen Beliebthei­tswerte schon mal etwas einfallen lassen. Als Reaktion fordert nun Bayerns Wirtschaft­sministeri­n Ilse Aigner (CSU) fürs Erste einmal die Abschaffun­g der Stromsteue­r. Ja, das ist populäre bayerische Politik!

Die Oberbayeri­n will damit nach eigene Angaben Wirtschaft und Verbrauche­r finanziell entlasten, vermutlich auch sich selbst, denn Aigners persönlich­er Kilowattve­rbrauch soll in den vergangene­n Monaten deutlich gestiegen sein. Dem Vernehmen nach stehe sie im Wettbewerb mit dem Finanzmini­ster seit geraumer schwer unter Strom, heißt es in gewöhnlich gut informiert­en Parteikrei­sen.

Ein weiterer Vorteil des Stromsteue­rwegfalls: Bei den Hauptzollä­mtern, die mit dem Einzug beschäftig­t sind, würden so ausreichen­d Kapazitäte­n frei, um sich sich im Falle einer neuen Flüchtling­swelle um eine verstärkte Grenzsiche­rung kümmern zu können.

Was Aigner in diesem Zusammenha­ng aber nicht mitteilt. Es gibt auch Verlierer der von ihr geforderte­n Rücknahme der Stromsteue­r: Die Ruheständl­er. Denn etwa 90 Prozent der Einnahmen aus der Stromsteue­r fließen in die Rentenkass­e. Aber deren Löcher kann ja Verkehrsmi­nister Alexander Dobrindt mit den Einnahmen aus der Pkw-Maut wieder stopfen.

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