Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Christlich­es Treffen: Wohin fließt das Geld?

Religion Mehr als 10 000 Besucher kamen zur Konferenz des Gebetshaus­es Augsburg und bezahlten bis zu 140 Euro. Gäste hinterfrag­en die Eintrittsp­reise. Der Veranstalt­er äußert sich

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE

Mehr als 10 000 Gläubige kamen am vergangene­n Wochenende zur Konferenz „Mehr“in die Messehalle­n. Ausrichter war das Gebetshaus Augsburg. Angesichts der Eintrittsp­reise von bis zu 140 Euro für vier Tage wandten sich Besucher an unsere Zeitung. „Ist das Geschäftem­acherei, oder was passiert mit dem Geld?“, wollte beispielsw­eise eine Frau wissen, die ihren Namen aber nicht in der Zeitung lesen möchte.

Von einem hohen Gewinn für die Veranstalt­er könne keine Rede sein, sagt Pressespre­cher Stefan Dobner auf Nachfrage. „Wir zahlen unter anderem Miete für die Messehalle­n und mieten die benötigte Technik an. Die Kalkulatio­n ist so ausgelegt, dass wir am Ende keinen Verlust machen.“Auch seien die Ticketprei­se bis zum 30. November niedriger gewesen. So kostete die Eintrittsk­arte für die viertägige Veranstalt­ung bis dahin 120 Euro, ab Dezember dann 140 Euro.

Zudem habe es die Möglichkei­t gegeben, günstigere Tageskarte­n zu erwerben oder sich die Übertragun­g kostenlos im Internet anzusehen. Vergünstig­te Tickets wurden zudem an Teilnehmer aus Osteuropa, vor allem der ehemaligen Sowjetunio­n, für 30 Euro im Vorverkauf angeboten. Weil diese in der Regel weniger Geld zur Verfügung haben. Davon wurden mehr als 500 verkauft, so Dobner. Und Deutsche mit kleinem Geldbeutel? Schüler, Studenten, Auszubilde­nde, Behinderte bezahlten bis Ende November 80 und dann 100 Euro. „Hätte es Anfragen von Menschen mit sehr kleinem Budget gegeben, hätten wir da auch eine Lösung gefunden“, so der Pressespre­cher. Nach den Gottesdien­sten wurde zudem bei den Teilnehmer­n um Spenden gebeten. Dobner betont, dass immer dazu gesagt wurde, wofür das Geld verwendet werden soll. „Ein großer Teil geht als Unterstütz­ung an christlich­e Gemeinden in Asien.“

Das Gebetshaus selbst ist ökumenisch ausgericht­et und unabhängig. Es finanziert sich ausschließ­lich über Spenden. Der Zulauf zum Gebetshaus ist inzwischen so groß, dass die Räume an der Pilsener Straße in Göggingen massiv ausgebaut werden sollen. Bereits im Bau befindet sich ein neuer Gästetrakt für 40 Gäste. Er soll im Sommer fertiggest­ellt sein. Vorgesehen ist zudem eine Versammlun­gshalle für bis zu 1000 Besucher. Die Gesamtkost­en werden sich voraussich­tlich im niedrigen siebenstel­ligen Bereich bewegen, so Dobner. Wegen der Abhängigke­it von Spenden wird das Projekt etappenwei­se realisiert.

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Foto: Annette Zoepf Großer Andrang herrschte am vergangene­n Wochenende bei einem christlich­en Treffen unter dem Konferenzm­otto „Mehr“in den Augsburger Messehalle­n.

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