Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Bald gibt es Lebensmitt­el für Bedürftige

Soziales Am 27. Januar eröffnet die Weldener Tafel. Wer dort Unterstütz­ung bekommen kann und welche Sorgen es im Verein noch gibt

- VON MICHAELA KRÄMER

In zwei Wochen öffnet die Weldener Tafel. Nun haben sich bei einer Informatio­nsveransta­ltung in Welden zahlreiche Interessen­ten gemeldet, die freitags bei der Lebensmitt­elsortieru­ng und -ausgabe mithelfen wollen. Aber auch für die Abholung von Lebensmitt­eln in den umliegende­n Supermärkt­en am Donnerstag, in der Zeit von 8 bis 12 Uhr, benötigt die Tafel noch tatkräftig­e Unterstütz­ung.

Für die Tafeln spenden Händler überschüss­ige, aber qualitativ einwandfre­ie Lebensmitt­el, die dann gegen einen kleinen Obolus an Bedürftige weitergege­ben werden. Am Freitag, 27. Januar, wird die erste Lebensmitt­elausgabe der Weldener Tafel sein. Jetzt, kurz vor dem Start, sind die Ehrenamtli­chen bereits gut organisier­t. Es gibt viel zu tun: von der Warenabhol­ung über das Sortieren und Packen bis hin zur Entsorgung des Mülls. Die eine oder andere Sorge gibt es aber noch. So sagt Rudi Bölberl von der Abteilung Logistik: „Wir sind zu wenige. Da wären ein oder mehrere Paar hilfreiche Hände mehr durchaus begrüßensw­ert, um die Arbeit auf viele Schultern verteilen zu können.“Denn die Lebensmitt­el, die die Händler spenden, müssen am Vortag der Ausgabe abgeholt und dann vorbereite­t werden. „Das bedeutet: Verdorbene­s wird aussortier­t, größere Mengen werden portionier­t, damit es genug für alle gibt.“

Die Weldener Tafel will für Kunden aus den Gemeinden Welden, Emersacker, Heretsried, Bonstetten, Adelsried und Zusmarshau­sen da sein. In diesem Einzugsgeb­iet leben etwa 500 Menschen, die Hartz IV oder Grundsiche­rung bekommen, hat der Verein recherchie­rt. All diese Menschen sind be- rechtigt, zur Tafel zu gehen. Um Missbrauch vorzubeuge­n, muss jeder Bürger, der bei der Tafel einkaufen will, seine Bedürftigk­eit nachweisen, indem er offizielle Dokumente wie den Hartz-IV-Empfängera­usweis oder den Grundsiche­rungsbesch­eid vorlegt. Später erhält dann jeder Kunde einen Tafelauswe­is. Aber auch wenn viele Menschen bedürftig sind: Es kostet sie eine Überwindun­g, sich zu outen, sagt Sabine Kandler, stellvertr­etende Vorsitzend­e des Tafel-Vereins. Sie bittet deshalb: „Sprechen Sie die Leute an, von denen sie glauben, sie können Hilfe brauchen.“Denn die Hemmschwel­le sei groß, speziell im ländlichen Raum. Die Verteilung der Lebensmitt­el wird jeden Freitag von 14 bis 16 Uhr im Gasthof Wimmer in Kruichen stattfinde­n. Es gibt dort zwei Räume, die der Tafel zur Verfügung stehen. Der vordere soll als Warteraum und Büro dienen. Vielleicht wird dort auch ein Ort der Begegnung entstehen, wo es Tee und Kaffee gibt. Im zweiten, größeren Raum findet die Warenausga­be statt. „Die Lebensmitt­el sollen gleichmäßi­g verteilt werden“, sagt Rudi Bölberl. „Wir wollen großzügig sein, aber es soll auch gerecht zugehen. Selbstbedi­enung wird es daher nicht geben.“Sabine Kandler erzählt: „Wir sind öfters angesproch­en worden, warum die Weldener Tafel nicht in Welden ansässig ist.“Das hat einen einfachen Grund: „Wir haben nach geeigneten Räumen gesucht, aber noch nichts passendes gefunden.“Das Gebäude in Kruichen habe aber auch Vorteile: Es sei sehr gut mit dem Bus erreichbar. Schatzmeis­ter Wolfgang Schmucker betont: „Die Tafel ist von Geldspende­n abhängig.“Schließlic­h müssten zum Beispiel Miete für die Räume, Sprit für den Transporte­r und die Versicheru­ng gezahlt werden. Eine Reihe Sponsoren hat der Verein schon gefunden. Mit einem Mindestbei­trag von 20 Euro kann man auch Mitglied werden. Wichtig ist auch ein Gesundheit­szeugnis für Menschen, die im direkten Kontakt mit Lebensmitt­el arbeiten. Dr. Elmar Willsch, Arzt in Adelsried, hat sich bereit erklärt, eine kostenlose Gesundheit­sbelehrung für die ehrenamtli­chen Helfer zu machen. Sorge bereitet den Initiatore­n der Rücktritt des Vorsitzend­en Thomas Schröder, der aus gesundheit­lichen Gründen sein Amt aufgeben muss. „Er wird uns allerdings weiterhin unterstütz­en, bis ein Nachfolger gefunden ist“, sagt seine Stellvertr­eterin Sabine Kandler. (mit manu) O

Eröffnung Am Freitag, 27. Januar, beginnt um 12.30 Uhr die Vorbereitu­ng zur Ausgabe der Lebensmitt­el im Gasthof Wimmer in Kruichen. Die Lebensmitt­el ausgabe startet um 14 Uhr. Weil an diesem Tag auch die Registrier­ung erfolgt, sollte man etwas Zeit mitbringen. Wer noch mit helfen will, kann sich bei der VG Welden, Telefon 08293/699 0, oder per E Mail an weldener tafel@gmx.de melden.

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Foto: Michaela Krämer Im ehemaligen Gasthof Wimmer in Kruichen wird am Freitag, 27. Januar, die Weldener Tafel eröffnet. Die Vorbereitu­ngen hierfür sind bereits im vollen Gange.
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