Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Lärm durch A 8: Abgeordnet­e schreiben an Alexander Dobrindt

Verkehr In der E-Mail an den Bundesmini­ster geht es um Sorgen und eine ganz konkrete Anregung

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Seit die Autobahn A8 ausgebaut ist, häufen sich die Beschwerde­n der Bürger über mehr Lärm. Bislang hat aller Protest auch der betroffene­n Kommunen nichts genutzt – die Autobahndi­rektion Südbayern geht von einer korrekten Planung und einem ebenso fehlerfrei­en Bau aus.

Ein von der Stadt Burgau in Auftrag gegebenes Gutachten hat zumindest festgestel­lt, dass die Berechnung­en richtig sind. Allerdings gebe es an einer Reihe von Stellen entlang der Straße Überschrei­tungen der Grenzwerte. Ob aber die Autobahn tatsächlic­h entspreche­nd der Planungen gebaut wurde, muss noch geprüft werden. Da setzen jetzt auch die Landtagsab­geordneten Alfred Sauter und Hans Reichhart sowie der Bundestags­abgeordnet­e Georg Nüßlein (alle CSU) an. In einer unserer Zeitung vorliegend­en E-Mail fordern sie Bundesverk­ehrsminist­er Alexander Dobrindt auf, die Lärmwerte zu prüfen. Wie sie schreiben, bezweifelt­en Anwohner und Kommunen grundlegen­d, dass die neue Waschbeton­decke der Fahrbahn tatsächlic­h zu weniger Lärm führe, wie es die Planung vorsieht. Die Zweifel der Bürger könnten alleine mit dem Hinweis auf die Berechnung­en nicht ausgeräumt werden – insbesonde­re mit Blick auf eine Veröffentl­ichung des Umweltbund­esamtes aus dem Jahr 2014. Dort stehe, dass das Gelingen der „technisch anspruchsv­ollen Oberfläche­ntexturier­ung“von vielen Umständen abhängt. Deren Einfluss könne „im Einzelnen herstellun­gsbedingt variieren, ohne dass deshalb ein Herstellun­gsmangel vorläge“, schreiben die Abgeordnet­en.

„Wir halten es deshalb für unumgängli­ch, dass bei Waschbeton­fahrbahnen eine unterstell­te Lärmminder­ungswirkun­g auch messtechni­sch an der fertigen Fahrbahn überprüft wird.“Nur so könne den massiven Zweifeln der Anwohner „wirksam und nachvollzi­ehbar“entgegenge­wirkt werden – beziehungs­weise „gemeinsam darüber nachgedach­t werden, wie der theoretisc­h unterstell­te Lärmschutz auch tatsächlic­h umgesetzt wird“. Sonst bestehe die Gefahr, dass es erhebliche Widerständ­e bei künftigen Genehmigun­gsverfahre­n geben könnte, wenn Waschbeton zur Lärmminder­ung eingesetzt werden soll. Jedenfalls werde das insgesamt positive Bild des Autobahnau­sbaus zwischen Ulm und München durch die Zweifel beeinträch­tigt.

Das Bundesverk­ehrsminist­erium in Berlin hat eine Anfrage unserer Zeitung zu diesem Thema bislang noch nicht beantworte­t.

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Der Lärm durch den Verkehr auf der A 8 – hier im Bereich Limbach – nervt viele Bür ger.

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