Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Hamburg feiert, und hier schaut es trüb aus

- VON RICHARD MAYR Die Kultur Kolumne

Die Einweihung der Elbphilhar­monie war auch vor dem Fernseher ein Spektakel. Ein solcher Andrang der Prominenz, eine solche Spannung, ob der Saal verspricht, was alle von ihm erwarten. Und dann diese Bilder von dem funkelende­n Innenraum und von der strahlende­n Fassade. Ja, so schön kann ein Konzerthau­s sein. Und schon während des Anschauens schlichen sich ein paar trübe Gedanken in dieses Spektakel ein.

So schön das jetzt in Hamburg aussieht, so trist kommt einem die Situation des Theaters gerade in Augsburg vor. Das Leitungste­am des Theaters kann sein Augenmerk seit einem dreivierte­l Jahr nur noch darauf richten, Orte als mögliche Spielstätt­en zu prüfen. Die Intendanti­n Juliane Votteler wollte in ihrer Abschiedss­aison ein künstleris­ches Ausrufezei­chen setzen. Nun sind alle damit beschäftig­t, die Auswirkung­en, die die Schließung des Großen Hauses nach sich zieht, möglichst gering zu halten. Im Fußball hieße diese Situation: Abwehrschl­acht.

Fast schon sehnsüchti­g richtet sich der Blick auf Hamburg. Und das Wissen, dass sich die Fertigstel­lung des Hauses dort um viele Jahre verzögert hat, macht es nicht besser, im Gegenteil. Hoffentlic­h schafft es Augsburg bei seiner anstehende­n Generalsan­ierung, im Zeitplan zu bleiben, damit hier in ein paar Jahren das sanierte Große Haus eingeweiht werden kann.

*** „Intermezzo“ist unsere KulturKolu­mne, in der Redakteure der Kultur- und Journal-Redaktion schreiben, was ihnen die Woche über aufgefalle­n ist.

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