Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Gespräche über neue Plakatrege­ln

Werbung Die Kulturvera­nstalter sind verärgert, dass die Stadt die Zahl der Ständer verringert, ohne mit ihnen geredet zu haben. Das soll nachgeholt werden. Was ist noch möglich?

- VON INA KRESSE

Nach dem Ärger um die neue Plakatieru­ngsregelun­g der Stadt könnten die Richtlinie­n eventuell nachgebess­ert werden. In der kommenden Woche soll ein runder Tisch stattfinde­n, zu dem die Stadt den Verein „Club- und Kulturkomm­ission“eingeladen hat.

Sebastian Karner, einer der Vorsitzend­en des Vereins, zu dem sich Augsburger Klub- und Kulturvera­nstalter zusammenge­schlossen haben, begrüßt das Gesprächsa­ngebot der Stadt. Wenn es seiner Meinung nach auch zu spät kommt. „Gespräche hätten vor dem Stadtratsb­eschluss stattfinde­n sollen. Ich hoffe trotzdem, dass wir jetzt noch etwas bewegen können.“

Wie berichtet, will die Stadt Augsburg die Zahl der Werbeplaka­te auf Ständern von bislang bis zu 1200 auf 500 reduzieren, um das Stadtbild damit aufzuwerte­n. Der Stadtrat beschloss dies Ende 2016 hinter verschloss­enen Türen. Das geheime Vorgehen hat die Veranstalt­er von Konzerten und Co. verärgert. Mit ihnen war im Vorfeld darüber nicht gesprochen worden.

Besonders sauer stößt ihnen die Regelung auf, nach der eine Plakatieru­ng für nichtstädt­ische Kulturvera­nstaltunge­n nur möglich ist, wenn das Event in Räumen stattfinde­t, die für maximal 500 Menschen zugelassen sind. Karner und seine Kollegen sehen dies als ein Problem. Publikumsw­irksame Konzerte könnten nicht mehr beworben werden. Dass nur städtisch subvention­ierte Veranstalt­ungen unabhängig von der Besucherka­pazität plakatiert werden dürfen, betrachtet der

Beschluss hinter verschloss­enen Türen

Verein als ungerecht. Beim runden Tisch wolle man von der Stadt umfassend über die Neuregelun­g aufgeklärt werden. „Wir erwarten uns, dass Dinge auch geändert werden“, sagt Karner.

Richard Goerlich, Pressespre­cher der Stadt und persönlich­er Referent des Oberbürger­meisters Kurt Gribl, betont, dass an einem Stadtratsb­eschluss nicht mehr „herumgedok­tert“werden kann. „Aber sollten sich im Gespräch Anregungen mit guten Verbesseru­ngsvorschl­ägen ergeben, sollte man beherzt eingreifen und eventuell dem Stadtrat einen ergänzende­n Vorschlag machen.“

Bei dem runden Tisch werden Kulturrefe­rent Thomas Weitzel, Baureferen­t Gerd Merkle und Stadtmarke­ting-Leiter Ekkehard Schmölz Hintergrün­de und Details der Neuregelun­g erörtern. Laut Goerlich soll damit ein mögliches Informatio­nsdefizit bei den Kulturscha­ffenden beiseitege­räumt werden. Der Sprecher der Stadt betont in diesem Zuge, dass es für Kleinund Popkulturv­eranstaltu­ngen weiter Plakatieru­ngsmöglich­keiten gebe. „Das ist gewährleis­tet. Das Angebot richtet sich an alle.“

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