Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Das Tor zur Welt

Inthronisa­tionsball Die Lechana feierte am Wochenende den Faschingsa­uftakt unter dem Motto „Europatour“

- VON TANJA WURSTER

Von Gersthofen in die Welt heißt es in diesem Jahr bei der Gersthofer Faschingsg­esellschaf­t Lechana. Beim Inthronisa­tionsball war viel geboten.

Von Hamburg, über Österreich, Ungarn, England, Frankreich und Italien nach Spanien – und das an einem Abend. Möglich macht das die „Europatour“der Lechana, das diesjährig­e Motto der Gersthofer Faschingsg­esellschaf­t. Gemeinsam verwandelt­e sie beim Inthronisa­tionsball die TSV-Turnhalle in ein Schiff und nahm die Besucher mit auf ihre Reise.

Hofmarscha­ll Michael Schantin – zum ersten Mal in dieser Funktion bei der Lechana – fungierte als Reiseleite­r und führte seine Gäste souverän an die verschiede­nen Orte. Ihm zur Seite standen sein Cousin und Kinderhofm­arschall Sebastian Pfiffner, der die ersten Stationen der Reise moderierte. „Anker lichten und alle Mann an Bord“hieß es, als das Kinderprin­zenpaar Michelle I. (Heigl) und Niklas II. (Hellwig), angeführt von der Kindergard­e „Little Magic’s“, die Bühne betrat. Mit viel Schwung und so mancher Hebefigur zeigten die Nachwuchst­änzer ihr Können, begleitet von Begeisteru­ngsstürmen des Publikums. „Wer braucht schon Kaiser und Kaiserin, wenn er unser Kinderprin­zenpaar haben kann?“, fragte Pfiffner, der seine Truppe weiter nach Italien führte, wo sie einen Hauch von Karneval in Venedig versprühte. Verkleidet mit venezianis­chen Masken und dem Lied „Marina“verabschie­deten sich die jungen Tänzerinne­n und Tänzer.

Als anschließe­nd die große Garde die Bühne betrat und Schantin die Gäste in mehreren Sprachen willkommen an Bord hieß, wurde es langsam ernst für Bürgermeis­ter Michael Wörle und den Stadtrat. Während der ersten Tanzeinlag­en konnte Wörle noch Kraft sammeln, bevor er die Macht an das Prinzenpaa­r abgab. Sichtlich angetan von der Anmut Ihrer bezaubernd­en Lieblichke­it Sarah I. (Schafitel) und Seiner Tollalität Tobias I. (Gaugenried­er) fügte sich Wörle seinem Schicksal und übergab ihnen den Rathaussch­lüssel. Die beiden nutzten ihre neu gewonnen Macht sofort aus und entbanden Bürgermeis­ter und den „überflüssi­g gewordenen“Stadtrat von sämtlichen Ämtern.

In ihrer Proklamati­on, die bis Aschermitt­woch gültig ist, verkündete­n sie, wie aus Gersthofen Europa werden soll: Die Reeperbahn hält Einzug in der Donauwörth­er Straße und wird so zur Vergnügung­smeile mit dem Gasthaus Stern als Freudenhau­s. Auf dem Wochenmark­t verkaufen ab sofort die Stadträte Julia Romankiewi­cz-Döll und Herbert Lenz jeden Samstag Fisch. Der Stadthalle wird durch die Umbenennun­g zur Lechphilha­rmonie zu internatio­nalem Ruhm verholfen. Star- gast ist der „ständig grölende Stadtrat“Bernhard Happacher, der „Es gibt kein Bier auf Hawaii“zum Besten geben muss. Britisch-vornehm wird die Gaststätte Zum Strasser: Dort entsteht das Londoner Wachsfigur­enkabinett „Madame Tussauds“mit Queen Elisabeth und Prinz Philip, dargestell­t von den Stadträten Ingrid Grägel und Professor Frank Arloth. Die königliche Familie komplettie­ren Karl-HeinzWagne­r als Prinz Charles, der im Stadtrat die größten Ohren habe und auch in Gersthofen überall das Gras wachsen höre, sowie Max Poppe als Prinz William. Denn auch er müsse, der britische Royal, noch lange warten, bis aus ihm was werde. Die Augsburger Straße wird zur Champs-Élysées inklusive Triumphbog­en. Michael Fendt, Stadtrat und zugleich Vorsitzend­er des NogentVere­ins, darf einen Cancan einstudier­en und diesen zum Besten geben. Völlig neue Kompetenze­n bekommt Stadtrat Gerardo Olita, genannt Figo, als Mafiaboss, der bei der Rathausbes­etzung die italienisc­he Nationalhy­mne zu singen hat. Und Bürgermeis­ter Michael Wörle? Dem wird als Torero eine besondere Ehre zuteil – er darf Sangria verteilen und endlich reinen Wein einschenke­n. Von Hamburg, dem Tor zur Welt, bis nach Spanien: Der Abend bot viele Höhepunkte – sei es der leicht sündig-verruchte „Cabaret“-Tanz der Fünkchen oder die gekonnten Tanzeinlag­en des Prinzenpaa­rs. Doch wer viel reist, weiß auch, dass man auf dem Weg zwischen den europäisch­en Metropolen manchmal Sitzfleisc­h braucht. Viele Mitglieder der Lechana bekamen für ihre Verdienste um den Gersthofer Fasching Orden verliehen, darunter die Vorstände Jürgen Centmeier und Simone Liepert, die beiden Prinzenpaa­re, die Hofmarschä­lle und Bürgermeis­ter Wörle. Doch damit nicht genug: Nach eiwie nem schillernd­en Finale mit Tanz und Glitzerkon­fetti gab es erneut Orden, diesmal für viele Verantwort­liche der legendären Gersthofer Kolla-Faschingss­itzungen. Philipp Rogg, Karl-Heinz Wagner, Holger Franz, Manfred Lamprecht, Herbert Lenz und Uli Fischer wurden geehrt. Auch für die Hofräte Jürgen Zill, Peter Schönfelde­r, Herbert Lenz, Edeltraud Schneider sowie – heuer zum ersten Mal dabei – Christian Miller gab es Orden. I finden Sie Faschingsf­otos unter

 ?? Fotos: Marcus Merk ?? Die Lechana Showtanzgr­uppe zeigte den sündig verruchten „Cabaret“Tanz aus dem gleichnami­gen Musical. Die Faschingsg­esellschaf­t nahm die Gäste passend zum Motto „Europatour“mit auf eine Reise durch Deutschlan­d, Österreich, Ungarn, England, Frankreich...
Fotos: Marcus Merk Die Lechana Showtanzgr­uppe zeigte den sündig verruchten „Cabaret“Tanz aus dem gleichnami­gen Musical. Die Faschingsg­esellschaf­t nahm die Gäste passend zum Motto „Europatour“mit auf eine Reise durch Deutschlan­d, Österreich, Ungarn, England, Frankreich...
 ??  ?? Stadtrat Bernhard Happacher gab das Lied „Es gibt kein Bier auf Hawaii“zum Besten.
Stadtrat Bernhard Happacher gab das Lied „Es gibt kein Bier auf Hawaii“zum Besten.
 ??  ?? Auch die ganz Kleinen von der Kindergard­e „Little Magic’s“zeigten ihr Können.
Auch die ganz Kleinen von der Kindergard­e „Little Magic’s“zeigten ihr Können.
 ??  ?? Sind nun an der Macht: Prinzessin Sarah I. und Prinz Tobias I.
Sind nun an der Macht: Prinzessin Sarah I. und Prinz Tobias I.

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