Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Zwei Wege an einer Schule? Kaum möglich
aus. Sobald das Konzept der Regierung vorliegt, will Schulleiter Alexander Pfaffendorf die nächsten Schritte zur Umsetzung einleiten. ● Gerhard Haunschild, Schulleiter des DeutschherrenGymnasiums, sagt, viele Schüler kämen mit dem G8 nicht zurecht. Er ist Befürworter des G 9 und wünscht sich eine klare Regelung. ● Schulleiter Bernhard Gruber hofft auf „eine einheitliche Vorgabe zugunsten eines an Bildungsinhalten und Kompetenzen orientierten G 9, das auch in acht Jahren durchlaufen werden kann.“Elternbeiratsvorsitzender Markus Bubmann: „Die Elternschaft ist gespalten.“G 8 und G 9 an einer Schule sehe man kritisch. ● Direktor Josef Maisch in Mering (Kreis Aichach-Friedberg) sieht es positiv, dass keine schnelle Entscheidung für das G9 fällt. „Bei der Einführung des G 8 hat man sich zu wenig Zeit gelassen, es ist besser, wenn nun eine offene Diskussion stattfindet. Das G8 kommt bei der Bevölkerung nicht an.“● Peter Lang, Schulleiter des Günzburger DossenbergerGymnasiums, könnte sich die Wahlmöglichkeit zwischen G8 und G9 durchaus an seiner Schule vorstellen. Ein verbindliches Meinungsbild gebe es am Dossenberger-Gymnasium noch nicht – und Lang selbst will dem „Diskussionsprozess im Lehrerkollegium, in der Elternschaft und unter den Schülern nicht vorgreifen“. ● „Ich denke, dass die Mehrheit der Eltern das G9 bevorzugt“, sagt Norbert Rehfuß, Rektor des Simpert-Kraemer-Gymnasiums in Krumbach (Kreis Günzburg). Auch er wünscht sich „mehr Zeit zum Üben und Vertiefen“. ● Georg Gerhardt, Schulleiter am Ringeisengymnasium Ursberg (Kreis Günzburg), sieht an seiner Schule einen Trend zum G 9. „Ich war noch nie für die kürzere Variante, weil die Schüler die Zeit vor allem im Endspurt brauchen.“● Am Dominikus-Zimmermann-Gymnasium kommt das G8 gut an. Unter Kollegen und El- tern werde durchaus unterschiedlich diskutiert. Bei einer Rückkehr zum G 9 müsse man sich organisatorisch wie baulich Gedanken machen, sagt Schulleiter Bruno Bayer. ● Auch am DescartesGymnasium gibt es die Mittelstufe Plus. Zwei Drittel der Schüler trugen sich zuletzt für die längere Variante ein. Das ist für Schulleiter Peter Seyberth ein deutliches Zeichen für das neunjährige Gymnasium. ● Das Sailer-Gymnasium Dillingen ist ebenfalls MittelstufePlus-Schule. Zum laufenden Schuljahr wählten 75 Prozent der Siebtklässler die längere Variante. Die Tendenz pro G9 ist offensichtlich. ● Robert Böse vom Theodor-Heuss-Gymnasium schätzt, dass 75 Prozent seiner Schüler für eine Rückkehr wären. Sie würden es begrüßen, wenn sie wieder weniger Unterricht am Nachmittag hätten. ● Ralf Schabel, Direktor des Illertal-Gymnasiums (Kreis Neu-Ulm), hält es an Schulen mit über 1000 Schülern für möglich, G 8 und G 9 anzubieten – an einer kleineren Landschule wie seiner nicht. Man überlege, Eltern, Schüler und Lehrer abstimmen zu lassen, wie die Schule ausgerichtet werden soll. ● Für das NikolausKopernikus-Gymnasium, mit 800 Schülern die größte Schule im Kreis Neu-Ulm, seien G8 und G9 denkbar, sagt Schulleiter Klaus Schneikart. Eine totale Durchmischung sei aber unmöglich. Die Schule habe mit dem G8 gute Erfahrungen gemacht. Von Eltern und Grundschulkräften hat Schneikart allerdings gehört, dass das G8 viele abschreckt, aufs Gymnasium zu wechseln. ● Für Schulleiter Josef Reif in Türkheim (Kreis Unterallgäu) brächte das G9 Vorteile. „Gerade für uns als Landschule ist das G8 mit seinen Unterrichtszeiten bis