Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ein Job für Lorant

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Unter den Berufsziel­en junger Leute rangiert der FußballPro­fi noch immer deutlich vor dem Bundespräs­identen und dem Bäcker. Das überrascht ein wenig, weil die Arbeitsage­nturen im Zuge der Berufsbera­tung weitgehend darauf verzichten, den Jugendlich­en den kürzesten Weg zum FC Bayern und in die Nationalma­nnschaft aufzuzeige­n.

Anderersei­ts ist das zu begrüßen, weil die Fußballer-Karriere, genauso wie das Amt des Bundespräs­identen, ins Desaster führen kann. Wir kommen darauf, weil Werner Lorant gerade einen neuen Vertrag als Trainer des österreich­ischen Viertligis­ten Union Hallein unterschri­eben hat. Ob sich die abstiegsbe­drohten Halleiner darüber freuen können, wird sich zeigen.

Lorant, der als gefürchtet­er Defensiv-Akteur viele Schneisen durch gegnerisch­e Angriffsfo­rmationen geschlagen hat, erwarb sich später als Trainer-Legende der Münchner Löwen den Beinamen „beinhart“. Inzwischen ist er 68. Das Nikotin und der aufreibend­e Job haben dafür gesorgt, dass er keinen Tag jünger aussieht. Trotzdem muss Lorant auch als Rentner noch arbeiten. Von seinen ProfiEinkü­nften ist wenig geblieben. Sie verschwand­en in Ost-Immobilien und einer spanischen Villa.

Zuletzt arbeitete er als Coach des TSV Waging, an dessen gleichnami­gem See er zeitweise in einem Wohnwagen lebte. Der kurze Weg zum Arbeitspla­tz ist zweifellos hoch einzuschät­zen. Verliert aber an Wert, wenn der Arbeitgebe­r ein

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Foto: imgo Werner Lorant am Waginger See: Der 68 Jährige trainiert zukünftig den öster reichische­n Viertligis­ten Union Hallein.

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