Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Tabellenfü­hrer DJK Hochzoll gewinnt Derby Krimi

Volleyball Nach 3:1-Sieg beim TSV Friedberg ist man sportlich weiter auf Aufstiegsk­urs, doch die 2. Liga ist finanziell weit entfernt

- VON ROBERT GÖTZ

Die Volleyball-Abteilung des TSV Friedberg hatte alles getan, um aus dem Derby der Drittliga-Volleyball­erinen zwischen dem TSV und der DJK Augsburg-Hochzoll ein richtiges Event zu machen. Als Vorspiel traten am Samstag die DrittligaM­änner an, zur Primetime um 20 Uhr kam es dann zum Duell der benachbart­en Frauen-Teams.

Es gab Pizza und Leberkäse, die Ränge auf der ausfahrbar­en Tribüne waren gut gefüllt, auch weil die DJK viele und vor allem lautstarke Anhänger mitgebrach­t hatte. Da einige Teams der eigenen Volleyball­abteilung noch in der Weihnachts­pause waren, hatte sie ihre Drittliga-Frauen die paar hundert Meter Luftlinie nach Friedberg begleitet. Mit Trommeln feuerten sie ihre Frauen an, was auch nötig war. Denn vor fast 300 Zuschauern wehrte sich Friedberg, als Aufsteiger und Vorletzter klarer Außenseite­r, gegen den Tabellenfü­hrer tapfer und zwang die DJK zu einem Vier-SatzKrimi. Am Ende gewann die DJK mit 3:1 (21:25, 24:26, 25:23, 24:26). „Friedberg hat uns alles abverlangt, aber wir waren einfach nicht so souverän wie sonst. Wir haben es uns mit vielen Eigenfehle­rn selbst schwer gemacht“, zeigte sich DJKMannsch­aftsführer­in Sonja Zellner nach fast zwei Stunden Spielzeit selbstkrit­isch. Zunächst schien es nach der 2:0-Führung auch alles seinen normalen Gang zu gehen. Doch da DJK-Trainer Nikolai Roppel sehr viel wechselte, nützte Friedberg immer wieder die Schwächen, gewann den dritten Satz und stand beim 24:24 in Satz vier kurz vor dem Satz-Ausgleich. Doch die DJK vermied den Tiebreak und konnte somit alle drei Punkte mitnehmen.

Die Saison ist zwar noch lang, die DJK bestreitet erst am 8. April ihr letztes Punktspiel, doch der Augsburger Kader scheint sportlich schon jetzt nicht allzu weit vom Zweitliga-Niveau entfernt, auch wenn am Samstag im hektischen Derby (Zellner: „Die Stimmung war gigantisch.“) nicht alles klappte. Das zeigte ein Testspiel Mitte vergangene­r Woche gegen den Zweitligis­ten SV Lohhof. Die liegen auf Platz acht der Elfer-Liga, also genau in dem Umfeld, in dem sich die DJK wohl bei einem Aufstieg wieder finden würde. Die DJK unterlag 1:3. „Natürlich muss man ein Testspiel anders bewerten, aber wir haben einen Satz gewonnen und die anderen waren auch recht knapp“, sagt Zellner, die nicht nur als Spielerin, sondern auch als Team-Managerin fungiert.

Doch finanziell trennt die DJK vom Aufstieg mehr als ein paar Punkte. Rund 50 000 Euro bräuchte die DJK für eine Saison in der zweithöchs­ten deutschen Liga. Derzeit beträgt der Etat rund 25 000 Euro.

Ein farbiger Bodenbelag müsste her und ein, zwei neue Spielerinn­en bräuchte die DJK, um wettbewerb­sfähig zu sein. Zellner will derzeit gar nicht viel über die Zahlen sprechen. Denn eine Verdopplun­g scheint unrealisti­sch. Zellner sagt: „In Augsburg ist es ganz schwer Sponsoren zu gewinnen. Der FCA und der AEV sind einfach die Platzhirsc­he. Als Volleyball-Zweitligis­t wäre man in vielen Städten die Nummer eins. Hier hat man kaum eine Chance.“

Und Risiko will man bei der DJK angesichts der bisherigen Bundesliga-Abenteuer, die immer mit einem finanziell­en Desaster endeten, nicht mehr eingehen.

Schnürer, Drigalski, Kulig, Westen kirchner, Thomalla, Slomka, Roppel, Hall, Offenberg, Naglova, Zellner, Drygalski

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Foto: Buchholtz Die DJK Spielerinn­en freuten sich über den 3:1 Sieg im Derby

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