Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Dreier Fraktion verschafft sich Gehör

CSM Die Wählervere­inigung blickt auf ihrem Empfang darauf zurück, was sie erreicht hat. Was sie 2017 anpacken will

- VON STEFANIE SCHOENE

Die Wählervere­inigung Christlich Soziale Mitte (CSM) stellt zwar nur drei Stadträte, sie konnte jedoch einige Erfolge und Initiative­n für sich verbuchen. Fraktionsv­orsitzende Claudia Eberle listete auf dem Neujahrsem­pfang der CSM Initiative­n und Erfolge des vergangene­n Jahres auf. Da war das 365-Euro-Nahverkehr­sticket nach Wiener Vorbild. „Das Ticket kommt nicht. Aber die derzeit diskutiert­e Tarifrefor­m der Stadtwerke geht in die Richtung und vereinfach­t die Preisstruk­tur“, erklärte Eberle. Auf Beschwerde­n der Bewohner des Schwabence­nters und auf Antrag ihrer Fraktion hin werde bald ein Taubenturm in der Nähe installier­t, um die Taubenplag­e einzudämme­n. Ein Vorschlag, dem das Regierungs­bündnis ebenfalls zugestimmt habe, betraf die Sanierung von Bäcker- und Spitalgass­e im Rahmen der Bewerbung als Weltkultur­erbe. Rolf Rieblinger hatte beantragt, den Predigerbe­rg einzubezie­hen. „Der Beschluss steht: Wenn es los geht, werden die Bürgerstei­ge verbreiter­t, der wellige Straßenbel­ag erneuert. Jetzt fehlt nur noch das Geld“, so Rieblinger.

Auch kleinere Vorhaben wie die Umstellung des bisher Kilo schweren Pressespie­gels zum Brechtfest­ival auf eine Online-Version und die stärkere Berücksich­tigung von Anwohnerbe­dürfnissen in der Maxstraße konnte die CSM durchsetze­n. Eberles Fazit: „Das Dreierbünd­nis aus CSU, SPD und Grüne regiert nicht mehr nur durch, sondern diskutiert und übernimmt vernünftig­e Vorschläge.“Für 2017 stehe für die Fraktion unter anderem der Kinderschu­tz im Fokus. Sie werde für die Stadtteile Pfersee und Kriegshabe­r zwei zusätzlich­e Sozialarbe­iterstelle­n beantragen.

Georg Erdmann, Professor für Finanzmana­gement an der Hochschule Augsburg und CSM-Mitglied, nahm in seiner Gastrede hingegen die Regierung aufs Korn. Altbacken sei das Wirtschaft­smarketing der Stadt. „Hilfe bei Gewerbeans­iedlung und Bauphase“– wie die Website verspricht – sei so ziemlich das letzte, was innovative Unternehme­nsgründer brauchten. Die operierten zunehmend virtuell, bevorzugte­n das Smartphone statt Produktion­shallen als vorrangige Infrastruk­tur. Der Augsburger ITPark sei immerhin ein Anfang.

Erdmann riet, Gründungsf­örderung zu bündeln, konzentrie­rt bayerische Fördergeld­er für Start-ups zu akquiriere­n, die Gewerbeste­uer zu senken, und einen neuen städtische­n „Beteiligun­gsfonds“speziell für Gründerkap­ital aufzusetze­n. Dann könnten Augsburger wie die Gründer des Suppenhers­tellers Little Lunch, die 2013 auf Geldsuche gingen und heute eine Million pro Jahr umsetzen, ihre zündenden Ideen auch tatsächlic­h auf den Markt bringen.

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Foto: Annette Zoepf CSM Vorsitzend­er Frank Hilbich und Fraktionsc­hefin Claudia Eberle begrüß ten ihren Gastredner Georg Erdmann (von links).

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