Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Gleiches Recht für alle schaffen
Zum Artikel „Stadt will Zahl der Plakate reduzieren“vom 10. Januar: Der Augsburger Stadtrat hat mit einem Nacht- und Nebel-Beschluss eine neue Plakatierungsverordnung im Stadtgebiet verabschiedet, ohne sich mit den Kulturbetreibenden, die von diesem Beschluss betroffen sind, zu besprechen.
Als Veranstalter, der von dieser neuen Regelung betroffen ist, muss man eingestehen, dass die jetzige Art der Plakatierung nicht gerade zur Verschönerung der Stadt beigetragen hat. Allerdings kann man den Eindruck gewinnen, dass die Entscheider sich in keiner Weise in die Lage derer versetzt haben, die ihr Einkommen (ohne Subventionierung) mit kulturellen Veranstaltungen bestreiten müssen.
Was eher an einen Schildbürgerstreich erinnert, ist die Tatsache, dass Veranstaltungen im Kongress am Park oder in der Schwabenhalle, also Objekte, die die Stadt selbst vermietet, nicht mehr in herkömmlicher Weise beworben werden dürfen, weil das Fassungsvermögen über 500 Personen beträgt. Im gleichen Atemzug erhält die Stadt Gersthofen für die Stadthalle mit einem Platzangebot von rund 700 Personen eine Ausnahmegenehmigung.
Dazu ist noch hinzuzufügen, dass die Stadt Gersthofen ein absolutes Plakatier-Verbot durchsetzt. Wer dies nachvollziehen kann, der braucht eine gute Selbstbeherrschung oder Beruhigungsmittel.
Wir fordern den Stadtrat auf, diese Entscheidung zurückzunehmen, sich mit Betroffenen an einen Tisch zu setzen und gleiches Recht für alle zu schaffen.
Obergriesbach