Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Berge bei Augsburg
Ortsnamen Wie die westliche Nachbarstadt zu ihrer Bezeichnung kam
Unser heutiger Ort liegt nicht, wie der Name vermuten lässt, im Gebirge. Nein, es gibt nur ein Bergele, und daher eignet sich der Ort auch nicht zum Skifahren im Winter, eher zum Schlittenfahren, wenn Petrus mitmacht … und natürlich zum Golfen. Es geht um Stadtbergen, mit rund 15 000 Einwohnern die fünftgrößte Stadt unseres Landkreises.
Schon 700 vor Christus haben in dem Gebiet Menschen gelebt, wie archäologische Grabungen beweisen. Und auch die Römer waren hier. Die Wurzeln des heutigen Stadtbergens liegen in der Zeit um die Jahrtausendwende. Urkundlich erwähnt wird die Siedlung Anfang des 12. Jahrhunderts als „Perga“, und das bedeutet tatsächlich Berg.
Stadtbergen bedeutet aber nicht Stadt an den Bergen, sondern Siedlung bei den Bergen nahe der Stadt, und damit ist Augsburg gemeint. Zur Stadt wurde Stadtbergen samt seiner Ortsteile Leitershofen und Deuringen erst 2007.
Es ist also wieder einmal ein Ortsname, der zur Unterscheidung gleichlautender Siedlungen vor allem wohl umgangssprachlich mit einem Zusatz versehen wurde. Bei Stadtbergen war das erstmals 1621 mit „Stattbergen“. Bis dahin hieß der Ort stets zu oder bei den bereits Pfersee zur „P(B)ergen“. Im 14. Jahrhundert wurde auch Pfersee zur Abgrenzung gegenüber anderen Orten namens „B(P)ergen“angefügt, etwa „Bergen apud Pherse“.
Stadtbergen kann heute mit einer Reihe bedeutender Profan- und Sakralbauten aufwarten. Erwähnenswert mag in diesem Zusammenhang sein, dass der Ort auch eine Verbindung zu Familie Mozart aufweisen kann, wie eine Inschrift an einem Gebäude belegt. Danach hat ein gewisser Hans Georg Mozart im Jahr 1690 das Brauhaus im Ort gebaut. Und dieser Mann war der Urgroßonkel von Wolfgang Amadeus.
Das seit 1952 geführte Wappen hat einen roten Hintergrund. Darauf ist auf dem Schildfuß über fünf, drei zu zwei angeordneten grünen Hügeln eine silberfarbene Mauer angeordnet, über der eine ebenfalls silberne Kirche steht.
Die Hügel werden im Volksmund „Keltengräber“genannt. Das Gotteshaus ist die Pfarrkirche St. Nikolaus.