Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Schuss ins Glück nach der Schlusssir­ene

Futsal Titelverte­idiger SV Cosmos Aystetten scheitert in letzter Sekunde am TSV Diedorf. Heftige Proteste

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Diedorf Es liefen bereits die letzten Sekunden von der Uhr, als der TSV Diedorf im Endspiel gegen den Favoriten und Titelverte­idiger SV Cosmos Aystetten noch einen langen Ball nach vorne drosch. Florian Sandner nahm das Zuspiel auf, schaute kurz hoch und schloss noch mit der Schlusssir­ene ab. Durch die Beine von Aushilfske­eper Paul Zeller trudelte das Spielgerät über die Linie – das Endspiel war entschiede­n. Mit der buchstäbli­ch allerletzt­en Aktion sicherte sich der Kreisligis­t so in der heimischen und gut gefüllten Diedorfer Schmuttert­alhalle das Ticket für die Endrunde am 29. Januar in Fischach.

Geschlagen waren dagegen die Cosmonaute­n, die sich nach dem Last-minute-Treffer zwar noch vehement beschwerte­n. Allerdings zu Unrecht: Im Futsal zählt nämlich die erfolgreic­he Abschlussa­ktion als Tor, auch wenn die reguläre Spielzeit kurz zuvor zu Ende ging. „Eine komische Regelung, doch für uns geht die Welt deshalb nicht unter“, zeigte sich Aystettens Co-Trainer Gerry von Zehmen, der den Bezirkslig­a-Spitzenrei­ter in Abwesenhei­t von Marco Löring betreute, als fairer Verlierer.

Umso größer war dagegen die Freude beim Sieger, der schon zuvor mit einer gepflegten Spielweise überzeugen konnte. „Über das ganze Turnier hinweg waren wir die spielerisc­h beste Mannschaft“, sagte Diedorfs Coach Jürgen Fuchs.

In der Gruppenpha­se hatten die favorisier­ten Teams leichtes Spiel, da die Underdogs aus Fischach (A-Klasse) und Batzenhofe­n (B-Klasse) nur phasenweis­e mithalten konnten.

Deutlich enger ging es dagegen im Halbfinale zu: Der SSV Anhausen lag gegen Diedorf bereits in Führung und hatte mächtig Pech, als eine Grätsche von Sandner, der zudem mit Gelb vorbelaste­t war, im Strafraum nicht geahndet wurde. Keller mit einem Doppelpack sowie Sandner konnten die Partie schließlic­h noch zu Gunsten des Gastgebers drehen. Auch der SSV Margertsha­usen bot Aystetten lange Zeit Paroli, ehe Cosmos-Torjäger Markus Gärtner zweimal ins Netz traf.

Zusätzlich­er Feldspiele­r leitet die Wende ein

Dass es im Finale überhaupt noch zum spektakulä­ren Finish kam, lag auch an einem taktischen Kniff der Diedorfer: Aystetten führte mit 2:1, als TSV-Torwart Ferdinand Ströhl aus dem Kasten ging und mit Benedikt Wellkamp ein zusätzlich­er Feldspiele­r kam. Dieser stocherte die Kugel beim nächsten Angriff zum Ausgleich ins Tor. Wenige Sekunden später folgte dann Sandners Linksschus­s ins Glück.

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Fotos: Marcus Merk Florian Sandner (rechts) erzielte den Siegtreffe­r für den TSV Diedorf, bei dem der Ball erst nach der Schlusssir­ene über die Linie trudelte.
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Für Max Drechsler uns Aushilfske­eper Paul Zeller vom Titelverte­idiger SV Cos mos Aystetten kam mit der Schlusssir­ene das Aus.

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