Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Erstens kommt es anders ...

Hallenfußb­all Warum der TSV Schwabmünc­hen verärgert aus Günzburg zurückkomm­t

- VON REINHOLD RADLOFF

Türen knallen, Fäuste krachen gegen Wände, Sporttasch­en fliegen nach Fußtritten durch die Luft und dazu noch ein paar nicht zeitungsta­ugliche Wörter. Der Frust muste erst mal raus. Dann herrschte erst mal Ruhe. Der TSV Schwabmünc­hen hatte sich seinen Auftritt bei der schwäbisch­en Meistersch­aft Hallenfußb­all in Günzburg ganz anders vorgestell­t.

Ruhig und überlegt sprach Trainer Markus Hanisch zu seinen Spielern in der Kabine vor dem großen Auftritt in der Rebay-Halle. „Zuletzt gewannen wir vor 16 Jahren die schwäbisch­e Meistersch­aft. Wir können heute also Geschichte schreiben.“Und dann kommen die allgemeine­n Anweisunge­n wie „clever spielen, hinten dichtmache­n, Geduld bewahren, Abschluss suchen, keine Notbremse, keine unnötigen Fouls“. Doch sind diese Worte auch bei den Spielern angekommen?

Nach ein paar tollen Paraden von Torwart Kilian Röder der etwas überrasche­nde Treffer zum 1:0. So richtig konnten die Schwabmünc­hner aber auch nach der Führung nicht ihr Spiel aufziehen. Als sich alle schon auf die Pause eingestell­t hatten, traf Dominik Fiedler in allerletze­r Sekunde noch zum 2:0. Eine super Ausgangspo­sition. Doch es kam anders.

Das Verhängnis nahm seinen Lauf. Während die fünf Fouls der Bubesheime­r aus der ersten Halbzeit annuliert wurden, kassierten die Menkinger per Zehnmeter-Strafstoß den Ausgleich und gerieten ein paar Minuten später sogar in Rückstand. Mit einem zusätzlich­en Spieler für den Torwart schaffte Thomas Rudolph zwar den Ausgleich, doch 26 Sekunden vor dem Spielende das entscheide­nde Schwabmünc­hner Foul und der verwandelt­e Strafstoß. Jetzt half alles Anrennen nichts mehr. Der Sieger hieß SC Bubesheim. Wie begossene Pudel schlichten die Schwabmünc­hner in die Kabine. Bei der anschließe­nden Besprechun­g blieb die Türe zu. „Der Knackpunkt waren die teilweise unnötigen Fouls“, ärgert sich Hanisch maßlos. Er konnte seine riesige Enttäuschu­ng über das frühe Ausscheide­n nicht verbergen, denn er wollte es eigentlich mit seinem Team als höchstklas­sigster Verein gewinnen. „Wir haben das Spiel hergeschen­kt. Mir fehlen die Worte.“

Auch die Spieler waren verärgert. Gegenseiti­ge Schuldzuwe­isungen blieben nicht aus. Sie schlichen wie die Handvoll Menkinger Fans unzufriede­n aus der Halle.

 ?? Foto: Reinhold Radloff ?? Da halfen auch kein Einschwöre­n und keine Besprechun­g. Der TSV Schwabmünc­hen musste bei der Endrunde der schwäbisch­en Meistersch­aften im Hallenfußb­all nach dem ersten Spiel ausscheide­n.
Foto: Reinhold Radloff Da halfen auch kein Einschwöre­n und keine Besprechun­g. Der TSV Schwabmünc­hen musste bei der Endrunde der schwäbisch­en Meistersch­aften im Hallenfußb­all nach dem ersten Spiel ausscheide­n.

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