Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Eine Wurst für die Wallfahrer
Gastronomie Violau soll wieder eine Gaststätte bekommen. Ulrike Hopfenmüller und Bernd Meyer planen eine Cafeteria im Pfarrheim. Mit dem örtlichen Metzger haben sie dafür schon einen besonderen Leckerbissen kreiert
Altenmünster Violau Essen und Trinken halten Leib und Seele zusammen – und auch die Wallfahrer. Doch seit mehr als einem Jahr sitzen die Pilger, die in die prächtige St.Michaels-Kirche nach Violau kommen, auf dem Trockenen: Die Wallfahrtsgaststätte Violetta hat seit Dezember 2015 geschlossen. Bei der Sportlerwallfahrt im Sommer seien wegen des Versorgungsengpasses schon deutlich weniger Teilnehmer dabei gewesen, erzählt Ulrike Hopfenmüller: „Schließlich will da niemand seine Brotzeitdose mitnehmen.“Zur Wallfahrt gehört neben Bittgang und Gottesdienst eben auch das gemütliche Beisammensein nach getaner Arbeit.
Ab und zu haben deshalb in den vergangenen Monaten die Ministranten und Vereine die Bewirtung übernommen. Nun ist eine dauerhafte Besserung – und Verpflegung – in Sicht: Ulrike Hopfenmüller und Bernd Meyer wollen im Pfarrheim eine Cafeteria eröffnen.
Die Idee sei dem Paar ganz spontan gekommen, als Bernd Meyer im Sommer seinen Geburtstag im Pfarrheim gefeiert hatte, erzählt seine Partnerin Ulrike Hopfenmüller. In Sachen Gastronomie sind sie Neueinsteiger – „aber wir hatten schon lange Lust, etwas in diese Richtung zu machen“. Eine Küche gibt es im Pfarrheim Haus Nazareth, das kürzlich renoviert wurde, sowieso. Schließlich können es auch Gruppen für Seminare und Freizeiten oder Familien und Vereine für Feiern mieten. Im Joachimstüble und dem Flur soll nun die Cafeteria öffnen. Und bei großen Wallfahrten will das Paar seine Gäste auch im und draußen in einem Biergarten bewirten. Potenzielle Gäste gibt es genug, davon sind die beiden Violauer überzeugt: Sie wollen ja nicht nur die Wallfahrer ansprechen, sondern auch die Spaziergänger, die in den Westlichen Wäldern zahlreich unterwegs sind – und natürlich die Einheimischen. Schließlich ist das Dorf seit mehr als einem Jahr gaststättenlos. Bei einzelnen Veranstaltungen haben die neuen Nebenberufswirte schon eine von dem gegeben, was sie im Pfarrheim vorhaben. „Bei den Leuten kommt es gut an und wir haben Spaß“, erzählt Hopfenmüller begeistert. Doch für einen regelmäßigen Betrieb fehlen noch einige Genehmigungen, auf manche warten sie schon seit Monaten.
Immer sonntags von 10 bis 17 Uhr soll das Bistro dann geöffnet sein. Im Frühjahr und Sommer eventuell auch Freitag und Samstag, und bei Veranstaltungen wie der FaPfarrsaal tima-Wallfahrt auch unter der Woche.
Kaffee und Kuchen, Eis und Brotzeiten wird es in der neuen Cafeteria geben – und Wurst. Eine ganz besondere Wurst: die St.-Michaels-Wurst. Bernd Meyer und der örtliche Metzger Schwab haben sie kreiert. Namensgeber ist natürlich die Wallfahrtskirche. Und was ist das Besondere an der weißen Schweinsbratwurst? „Sie ist würzig, aber nicht zu würzig“, erklärt UlriKostprobe ke Hopfenmüller. „Wie eine Mischung aus fränkischer Bratwurst und Rieser Bratwurst.“Auch die Form der Wallfahrtswurst ist wichtig: Sie sollte gerade sein, nicht gebogen. Und so lang und so dick, dass sie die Semmel gut ausfüllt, aber auch nicht zu weit raus schaut. Die Probeesser seien jedenfalls schon sehr begeistert gewesen, erzählt Hopfenmüller. Vielleicht lockt die Wurst bald also sogar noch ein paar mehr Wallfahrer nach Violau.
Auch die Form der Wallfahrtswurst ist wichtig