Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Was 2017 in Adelsried ansteht
Auftakt Beim Neujahrsempfang blickt die Bürgermeisterin in die Zukunft. Und sie ehrt erfolgreiche Sportler
Mit einer guten Nachricht hat die Adelsrieder Bürgermeisterin Erna Stegherr-Haußmann ihren Jahresrückblick beim Neujahrsempfang eröffnet: Die Ortsumfahrung wird gebaut. „Für Adelsried und Kruichen geht ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung“, sagte sie dazu. Unter finanzieller Beteiligung der Gemeinde in Höhe von 682000 Euro signalisierte der Freistaat Bayern den Baubeginn im Jahr 2018 im ersten Teilabschnitt Welden-Ehgatten. Vorarbeiten beginnen schon in diesem Jahr. „Das Wohnen wird deutlich angenehmer und ruhiger werden“, sagte Stegherr-Haußmann. Weniger Verkehr bedeute aber auch einen Rückgang der Kundenfrequenz für die örtlichen Geschäfte.
Vor zahlreichen Bürgern berichtete die Bürgermeisterin, was im vergangenen Jahr in der Gemeinde geleistet worden sei und welche Aufgaben in Zukunft anstehen. Gemeinsam mit anderen Holzwinkelgemeinden sei beispielsweise der Wohnungsbau unter kommunaler Regie ein großes Thema. Dadurch soll steigenden Mietpreisen und Wohnungsmangel entgegengetreten werden. Die Idee befinde sich aktuell jedoch noch in der „Untersuchungsund Meinungsbildungsphase“. Erfreulich und eine Aufgabe für den Gemeinderat zugleich sei, dass bereits im September die 30 Adelsrieder Kinderkrippenplätze nicht ausreichen werden. Damals wurde der hohe Bedarf noch von der Fachaufsicht des Landratsamtes bezweifelt. Ebenso sei die Schulkinderbetreuung an der Kapazitätsgrenze. Beim Kindergarten an der Laugna gebe es einen Sanierungs- und weiteren Raumbedarf. Die positive Nachricht aus all dem sei jedoch, dass Adelsried ein sehr attraktiver Ort für junge Familien sei.
Die große Aufgabe der Kanalisierung sei in Adelsried und Kruichen bereits zur Hälfte erledigt. Durch eine Schadensfeststellung werde der Abschluss jedoch weitere 250 000 Euro kosten, was „sicher nicht in einem Jahr“umgesetzt werden könne. Da sich Rohrbrüche der mehr als 50 Jahre alten Wasserleitungen häufen, steht in Adelsried auch eine Sanierung des Leitungssystems an.
Durch eine gute Konjunktur und dem raschen Abverkauf des Baugebietes war 2016 keine Kreditaufnahme nötig. Der negative Effekt aus den guten Jahren sei jedoch, dass es für 2017 keine Schlüsselzuweisung des Freistaats für die Gemeinde geben werde.
In der Gemeinde leben mittlerweile nur noch 24 Asylbewerber. Außerdem mussten einige durch Zustellung von Anerkennungsbescheiden die Unterkünfte verlassen und eigene Wohnungen suchen. Drei Familien würden gern in Adelsried wohnen bleiben, weshalb die Gemeindeverwaltung und Frieder Geiger um Mithilfe baten. Stegherr-Haußmann richtete einen besonderen Dank an ehrenamtliche Helfer und Betriebe, die zur Integration und durch Schaffung von Arbeit auch zur Entlastung der Sozialkassen beitragen. Neben der Flüchtlingshilfe hat Frieder Geiger ein weiteres Großprojekt erfolgreich fertigstellen können: Am Sonntag, 12. Februar, soll um 15 Uhr das Buch „Das alte Adelsried“vorgestellt werden. Das Buch dokumentiert das Wohnen, Arbeiten, Feiern und Leben im Ort von 1850 bis 1950 in 220 Aufnahmen, Archivinformationen und Interviews mit Zeitzeugen.
Die Bürgermeisterin hob bei ihrer Ansprache einige Bürger des Ortes besonders hervor. Unter anderem galt ihr Gruß den Ehejubilaren und den Jungbürgern – also den jungen Adelsrieder, die im vergangenen Jahr den 18. Geburtstag feierten. An sie appellierte die Bürgermeisterin: „Mischt euch ein, sucht die Begegnung in den Vereinen und in der Familie. Ihr seid die Zukunft des Ortes.“Bei der Ehrung erfolgreicher Sportler stachen zwei ganz besonders heraus: Mit Matthias Brenner lebt in Adelsried der aktuelle Weltmeister im Ultraradmarathon. Dabei werden 1000 Kilometer und 17000 Höhenmeter innerhalb eines Zeitlimits von 55 Stunden gefahren. Brenner meisterte diese körperliche Höchstleistung in 46 Stunden und 18 Minuten. Die Hälfte der 38 teilnehmenden Sportler musste vorzeitig aufgeben.
Mit einer liebevollen Laudatio wurde Gerhard Furnier überrascht. Seit dem elften Lebensjahr engagiert er sich für den Schützenverein Adelsried, dessen Vorsitzender er 39 Jahre lang war. Nach unzähligen weiteren Ämtern ist er seit 2013 Vizepräsident Sport im Deutschen Sportschützenbund. Furnier freute sich sehr über die Ehrung und hofft, auch noch viele weitere Jahre für den Ort und die Vereine da sein zu können.