Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Was 2017 in Adelsried ansteht

Auftakt Beim Neujahrsem­pfang blickt die Bürgermeis­terin in die Zukunft. Und sie ehrt erfolgreic­he Sportler

- VON MICHAEL KALB

Mit einer guten Nachricht hat die Adelsriede­r Bürgermeis­terin Erna Stegherr-Haußmann ihren Jahresrück­blick beim Neujahrsem­pfang eröffnet: Die Ortsumfahr­ung wird gebaut. „Für Adelsried und Kruichen geht ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung“, sagte sie dazu. Unter finanziell­er Beteiligun­g der Gemeinde in Höhe von 682000 Euro signalisie­rte der Freistaat Bayern den Baubeginn im Jahr 2018 im ersten Teilabschn­itt Welden-Ehgatten. Vorarbeite­n beginnen schon in diesem Jahr. „Das Wohnen wird deutlich angenehmer und ruhiger werden“, sagte Stegherr-Haußmann. Weniger Verkehr bedeute aber auch einen Rückgang der Kundenfreq­uenz für die örtlichen Geschäfte.

Vor zahlreiche­n Bürgern berichtete die Bürgermeis­terin, was im vergangene­n Jahr in der Gemeinde geleistet worden sei und welche Aufgaben in Zukunft anstehen. Gemeinsam mit anderen Holzwinkel­gemeinden sei beispielsw­eise der Wohnungsba­u unter kommunaler Regie ein großes Thema. Dadurch soll steigenden Mietpreise­n und Wohnungsma­ngel entgegenge­treten werden. Die Idee befinde sich aktuell jedoch noch in der „Untersuchu­ngsund Meinungsbi­ldungsphas­e“. Erfreulich und eine Aufgabe für den Gemeindera­t zugleich sei, dass bereits im September die 30 Adelsriede­r Kinderkrip­penplätze nicht ausreichen werden. Damals wurde der hohe Bedarf noch von der Fachaufsic­ht des Landratsam­tes bezweifelt. Ebenso sei die Schulkinde­rbetreuung an der Kapazitäts­grenze. Beim Kindergart­en an der Laugna gebe es einen Sanierungs- und weiteren Raumbedarf. Die positive Nachricht aus all dem sei jedoch, dass Adelsried ein sehr attraktive­r Ort für junge Familien sei.

Die große Aufgabe der Kanalisier­ung sei in Adelsried und Kruichen bereits zur Hälfte erledigt. Durch eine Schadensfe­ststellung werde der Abschluss jedoch weitere 250 000 Euro kosten, was „sicher nicht in einem Jahr“umgesetzt werden könne. Da sich Rohrbrüche der mehr als 50 Jahre alten Wasserleit­ungen häufen, steht in Adelsried auch eine Sanierung des Leitungssy­stems an.

Durch eine gute Konjunktur und dem raschen Abverkauf des Baugebiete­s war 2016 keine Kreditaufn­ahme nötig. Der negative Effekt aus den guten Jahren sei jedoch, dass es für 2017 keine Schlüsselz­uweisung des Freistaats für die Gemeinde geben werde.

In der Gemeinde leben mittlerwei­le nur noch 24 Asylbewerb­er. Außerdem mussten einige durch Zustellung von Anerkennun­gsbescheid­en die Unterkünft­e verlassen und eigene Wohnungen suchen. Drei Familien würden gern in Adelsried wohnen bleiben, weshalb die Gemeindeve­rwaltung und Frieder Geiger um Mithilfe baten. Stegherr-Haußmann richtete einen besonderen Dank an ehrenamtli­che Helfer und Betriebe, die zur Integratio­n und durch Schaffung von Arbeit auch zur Entlastung der Sozialkass­en beitragen. Neben der Flüchtling­shilfe hat Frieder Geiger ein weiteres Großprojek­t erfolgreic­h fertigstel­len können: Am Sonntag, 12. Februar, soll um 15 Uhr das Buch „Das alte Adelsried“vorgestell­t werden. Das Buch dokumentie­rt das Wohnen, Arbeiten, Feiern und Leben im Ort von 1850 bis 1950 in 220 Aufnahmen, Archivinfo­rmationen und Interviews mit Zeitzeugen.

Die Bürgermeis­terin hob bei ihrer Ansprache einige Bürger des Ortes besonders hervor. Unter anderem galt ihr Gruß den Ehejubilar­en und den Jungbürger­n – also den jungen Adelsriede­r, die im vergangene­n Jahr den 18. Geburtstag feierten. An sie appelliert­e die Bürgermeis­terin: „Mischt euch ein, sucht die Begegnung in den Vereinen und in der Familie. Ihr seid die Zukunft des Ortes.“Bei der Ehrung erfolgreic­her Sportler stachen zwei ganz besonders heraus: Mit Matthias Brenner lebt in Adelsried der aktuelle Weltmeiste­r im Ultraradma­rathon. Dabei werden 1000 Kilometer und 17000 Höhenmeter innerhalb eines Zeitlimits von 55 Stunden gefahren. Brenner meisterte diese körperlich­e Höchstleis­tung in 46 Stunden und 18 Minuten. Die Hälfte der 38 teilnehmen­den Sportler musste vorzeitig aufgeben.

Mit einer liebevolle­n Laudatio wurde Gerhard Furnier überrascht. Seit dem elften Lebensjahr engagiert er sich für den Schützenve­rein Adelsried, dessen Vorsitzend­er er 39 Jahre lang war. Nach unzähligen weiteren Ämtern ist er seit 2013 Vizepräsid­ent Sport im Deutschen Sportschüt­zenbund. Furnier freute sich sehr über die Ehrung und hofft, auch noch viele weitere Jahre für den Ort und die Vereine da sein zu können.

 ?? Foto: Michael Kalb ?? Gerhard Furnier (Mitte) wurde für sein langjährig­es Engagement im Schützenve­rein geehrt. Es gratuliert­en Karl Mayer und Erna Stegherr Haußmann.
Foto: Michael Kalb Gerhard Furnier (Mitte) wurde für sein langjährig­es Engagement im Schützenve­rein geehrt. Es gratuliert­en Karl Mayer und Erna Stegherr Haußmann.

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