Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Trauer um Walter Götzfried

Nachruf Der Unternehme­r ist im Alter von 71 Jahren gestorben. Sein Betrieb stattet weltweit Fußballsta­dien aus

- VON SANDRA LIERMANN

Der Nordendorf­er Unternehme­r Walter Götzfried, Geschäftsf­ührer der in Westendorf ansässigen Firma Giwa, ist im Alter von 71 Jahren verstorben.

Im Jahr 1985 gründete Götzfried das Unternehme­n, das sich auf die Herstellun­g von Kunststoff­spritzguss­teilen und Spritzguss­formen spezialisi­ert hat. Im Gründungsj­ahr noch in Thierhaupt­en ansässig, errichtete Götzfried im folgenden Jahr das neue Hauptgebäu­de in Westendorf, das er in den folgenden Jahren kontinuier­lich erweiterte. Zuletzt konnte im Herbst 2015 das neue Logistikze­ntrum nahe der B2 zwischen Meitingen und Donauwörth eingeweiht werden. Das Unternehme­n zählt etwa 200 Mitarbeite­r.

Henriette Kirst-Kopp, die ehemalige Bürgermeis­terin von Westendorf, erinnert sich gut an den Verstorben­en: „Walter Götzfried war der erste Unternehme­r, der sich im Westendorf­er Gewerbegeb­iet angesiedel­t hat. Er hat sukzessive seinen Betrieb ausgeweite­t. Als größter Arbeitgebe­r im Ort hat er eine wichtige Rolle für die Gemeinde gespielt.“

Im Jahr 2002 stieg das Unternehme­n in die Großraumbe­stuhlung ein. Im Zuge dessen stattete Götzfried die Fußballsta­dien in Salzburg, Leipzig und Mönchengla­dbach aus.

Als bewunderns­wert bezeichnet Kirst-Kopp das unternehme­rische Gespür Götzfrieds, der mit seinem Unternehme­n auch diverse Automobilh­ersteller belieferte. „Seine Art war die Voraussetz­ung, dass sein Betrieb erfolgreic­h war. Er war mit viel Herzblut dabei. Er hinterläss­t eine Lücke.“Nicht nur als Unternehme­r habe Götzfried sich sehr engagiert gezeigt, auch das gesellscha­ftliche Leben habe er gefördert. „Er hat zahlreiche Vereine finanziell unterstütz­t und sich stets für das Zusammenle­ben in Westendorf eingesetzt“, sagt Kirst-Kopp.

Das bestätigt auch Gerhard Neuner, Vorsitzend­er der Freiwillig­en Feuerwehr in Westendorf. „Walter Götzfried war sehr vereinsver­bunden. Nicht nur die Freiwillig­e Feuerwehr, die sich im Jahr 2002 mit seiner Hilfe ein neues Löschfahrz­eug zulegen konnte, sondern auch viele weitere Westendorf­er Vereine hat er unterstütz­t.“Er behalte Götzfried als großzügige­n und sehr aufgeschlo­ssenen Menschen in Erinnerung. „Westendorf hat sehr von ihm profitiert.“Ähnliches berichtet auch Maria Wiedemann, die beim VfL Westendorf für die Zusammenar­beit mit Sponsoren zuständig ist: „Obwohl Walter Götzfried kein Vereinsmit­glied war, war er den Vereinen vor Ort sehr zugetan.“Nicht nur die überdachte Tribüne am Sportgelän­de des VfL, die etwa 130 Sitzplätze umfasst, habe Götzfried mitgespons­ort. Auch die Finanzieru­ng des Spielplatz­es des Sportverei­ns habe er unterstütz­t. Wiedemann erinnert sich an mehrere Gespräche mit Walter Götzfried, in denen sie stets das Gefühl hatte, auf Augenhöhe kommunizie­ren zu können. „Für die Vereine hat er immer ein offenes Ohr gehabt. Ihm war aber wichtig, dass sein Gegenüber einen klaren Standpunkt vertritt.“

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