Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Maut rechnet sich nicht

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Zu „Endloser Mautstreit“vom 11. Januar und „Schäuble zweifelt an Mautein nahmen“vom 13. Januar (Politik): Die hier genannten Zahlen belegen, dass es sich bei der Infrastruk­turabgabe um eine Mogelpacku­ng handelt. Denn 81 % der veranschla­gten 3,7 Milliarden werden nicht zusätzlich eingenomme­n, sondern aus dem Kfz-Steuertopf umgebucht und fehlen somit an anderer Stelle. Für eine Umschichtu­ng im Haushalt braucht man aber keine Maut mit 200 Millionen Systemkost­en!

Wie die restlichen 700 Millionen = 19 % der erhofften Maut bei nur 7% Ausländera­nteil eingenomme­n werden sollen, ist nicht nachvollzi­ehbar, zumal diese größtentei­ls nur Kurzzeitvi­gnetten kaufen werden, sofern sie (im grenznahen Bereich) überhaupt noch kommen.

Die zusätzlich­e Aufteilung nach Schadstoff­klassen macht keinerlei Sinn, komplizier­t das Vorhaben noch weiter und ist bei Ausländern kaum zu kontrollie­ren. Dadurch zahlen Wenigfahre­r mit älteren Fahrzeugen die Zeche für kilometerf­ressende Dienstwage­n, die durch regelmäßig­e Erneuerung immer in der günstigste­n Schadstoff­klasse sind, obwohl sie Umwelt und Straßen am meisten belasten! Zudem führt dies wegen laufender Neuzulassu­ngen von Euro6-Fahrzeugen zu einer ständigen Reduzierun­g der Einnahmen! Mathematis­che Grundsätze lassen sich auch durch demokratis­che Mehrheiten nicht außer Kraft setzen.

Eugen Huber, Nersingen

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