Augsburger Allgemeine (Land Nord)
17 Etagen: Kaufhaus stürzt ein
Retter verschüttet
Ein 17-stöckiges Einkaufszentrum ist nach einem Großbrand in Teheran eingestürzt und hat mindestens 20 Feuerwehrleute unter sich begraben.
Die Männer seien tot, sagte Bürgermeister Mohammed Bagher Ghalibaf gestern im iranischen Staatsfernsehen. Leichen konnten bis gestern Abend aber nicht geborgen werden. Die Feuerwehrmänner konnten den Angaben zufolge zwar alle Menschen aus dem brennenden Gebäude holen, wurden aber selbst von dem Einsturz überrascht.
20 bis 25 Feuerwehrmänner lägen unter den Trümmern, sagte der Bürgermeister. Ob einige überlebten, blieb lange unklar. Einige von ihnen hätten noch über Mobiltelefon ihre Kollegen kontaktiert, hieß es. Präsident Hassan Ruhani ordnete eine akribische Untersuchung des Vorfalls an. Die Ursache für den Großbrand und den Einsturz war zunächst unklar.
Die Feuerwehr glaubt, dass marode Stromleitungen und mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen den Großbrand verursacht haben. Das Feuer soll im 11. Stock ausgebrochen sein. Der übliche Verkehrsstau in der Stadtmitte und die große Anzahl der Schaulustigen hätten die Arbeit der Feuerwehr erschwert. Medienberichten zufolge wurden insgesamt 70 Menschen verletzt.
Das Einkaufsgebäude wurde vor 54 Jahren gebaut. In der Nähe liegen die Botschaften Deutschlands und der Türkei, die nach dem Brand geschlossen wurden.