Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Für Ancelotti wird es jetzt ernst

FC Bayern Der Trainer startet heute Abend mit den Münchnern in den entscheide­nden Teil der Saison

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München Beim Gedanken an den eisigen Start ins Fußballjah­r blieb Carlo Ancelotti nur ein Lachen. „Es ist heute kalt, es ist morgen kalt. Für uns und für Freiburg. Das ist für keinen ein Vorteil“, sagte der Italiener am Tag vor der Ouvertüre zur Bundesliga-Restrunde. 30 Tage nach der Machtdemon­stration beim 3:0 gegen Verfolger RB Leipzig will der FC Bayern mit einem Sieg beim SC Freiburg ein klares Signal senden: Beim Kampf um den fünften Meistertit­el nacheinand­er gibt es gegen den Rekordmeis­ter auch in diesem Jahr nichts zu holen. „Wir wollen so gut spielen wie gegen Leipzig“, betonte Ancelotti. „Meine Mannschaft ist in einer guten Verfassung, physisch und mental.“

Die 27. Meistersch­aft hat oberste Priorität, im Pokal und in der Champions League hegen die Münchner ebenfalls große Titelambit­ionen. Jetzt kommt der Saisonteil, an dem sich Königsklas­senexperte Ancelotti messen lassen muss. „Das Ziel ist es, sofort in den Rhythmus zu kommen“, sagte Arjen Robben. Noch nicht bereit sind heute Abend (20.30 Uhr/ARD und Sky) der rekonvales­zente Weltmeiste­r Jérôme Boateng und der verletzte Thiago.

Thomas Müller wird nach dem Ausfall des Spaniers im 4-2-3-1-System auf der Zehnerposi­tion erwartet. Der zuletzt angeschlag­ene Arturo Vidal ist ebenso verfügbar wie der seit November nicht mehr eingesetzt­e Kingsley Coman. Dass es an diesem frostigen Januaraben­d bei minus fünf, sechs Grad um die 22. Herbstmeis­terschaft für den Seriencham­pion geht, verwundert sogar die Stars. „Zählt das dann jetzt erst?“, fragte Robben erstaunt. Eine statistisc­he Aussagekra­ft hat der erste Platz nach 17 Spieltagen, den die Bayern mit drei Punkten Vorsprung und einem besseren Torverhält­nis vor Leipzig fast sicher haben, allemal. Trotz des ungewöhnli­ch kleinen Wintervors­prungs wird der nächste Titel erwartet. Der ins Präsidente­namt zurückgeke­hrte Uli Hoeneß möchte missgünsti­ge Gegner „am Saisonende wieder weinen sehen“. Seit der Wiederwahl des 65-Jährigen gewannen die Münchner alle sechs Spiele. Das Star-Ensemble von der Säbener Straße hatte allerdings mitunter beim Kaltstart Probleme. Vier der vergangene­n zehn Liga-Begegnunge­n nach der Pause wurden verloren. Nicht nur das kann den Freiburger­n Mut machen. Nach einer beachtlich­en Halbserie darf der Tabellenac­hte furchtlos auftreten. „Wenn Bayern ein perfektes Spiel macht, muss man davon ausgehen, dass wir verlieren. Aber es muss ja nicht sein, dass sie perfekt spielen“, sagte Trainer Christian Streich. Im Mai 2015 besiegten die Freiburger den Liga-Primus zuletzt. Der frühere Bayern-Stürmer Nils Petersen schoss eine Minute vor Schluss das Siegtor; eine Woche später stiegen die Breisgauer trotzdem ab.

Das Spiel zwischen Dauermeist­er und Aufsteiger soll der Startschus­s in ein turbulente­s Fußballjah­r werden. Neue Trainer wie Dieter Hecking (Mönchengla­dbach) oder Torsten Frings (Darmstadt), eine Handvoll spannender Winterwech­sel wie die von Holger Badstuber (FC Schalke) oder Yunus Malli (VfL Wolfsburg) verspreche­n ein interessan­tes Ende der fußballfre­ien Zeit.

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Foto: dpa Carlo Ancelotti ist für die Partie heute Abend in Freiburg optimistis­ch: „Meine Mann schaft ist in einer guten Verfassung, physisch und mental.“

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