Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Sie vereint ein großer Einsatz für Augsburg
Auszeichnung Arbeit für die Hospizgruppe, Engagement für Menschen in Notlagen und die „Obertürmerin“des Perlachs: Oberbürgermeister Kurt Gribl ehrt neun Frauen und Männer, die sich für andere stark machen
Für diesen Anlass führt der Weg automatisch in einen der schönsten Ort Augsburgs: Im Goldenen Saal des Rathauses wurden am Donnerstagabend neun Frauen und Männer geehrt, die sich über einen langen Zeitraum mit hohem Engagement für ihre Mitmenschen eingesetzt haben. Es sind Preisträger, die vor allem in Stadtteilen zu den bekannten Gesichtern gehören. Bei einem Festakt würdigte Oberbürgermeister Kurt Gribl den Einsatz der ehrenamtlich Engagierten.
Als Dankeschön erhielten die Frauen und Männer die Verdienstmedaille „Für Augsburg“, die jährlich verliehen wird. Seit dem Jahr 1993 gibt es diese besondere Auszeichnung. Bislang wurde die Medaille 231 Mal vergeben. Geschaffen wurde die Medaille vom Augsburger Künstler Franz Heinfeldner. Die versilberte Medaille mit 4,5 Zentimetern Durchmesser hat einen glänzenden Grund, von dem sich – matt geprägt – das Rathaus mit dem Schriftzug „in Anerkennung für besondere Verdienste“abhebt. Auf der Rückseite der Medaille ist das Stadtwappen mit der Zirbelnuss eingeprägt. Oberbürgermeister Gribl ehrte die neuen Träger der Verdienstmedaille (in alphabetischer Reihenfolge): ● Er war mehr als 15 Jahre Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft „Pro Bärenkeller“. Sein Ziel war stets, die Interessen der vier verschiedenen Siedlergenossenschaften im Bärenkeller zusammen zu bringen, schreibt die Stadt in der Laudatio. Dabei war es ihm wichtig, die Interessen von Bewohnern, Siedlern, Vermietern und Mietern in Gesprächen und Beratungen wahrzunehmen und danach zu handeln. ● Sie setzt sich seit nunmehr 50 Jahren ehrenamtlich für sportliche, soziale und kulturelle Belange mit jeweils engen Bezügen zu Augsburg ein, heißt es in der Laudatio. Seit 1965 organisiert Anita Donderer Spiele und Veranstaltungen der Augsburger BenefizFußballmannschaft „Datschiburger Kickers“. Weiterhin sei es ihrem leidenschaftlichen Engagement zu verdanken, dass eine Brücke zwischen ihrem Heimatort Neudek in Tschechien und Augsburg aufgebaut wurde. Seit 1954 besteht zwischen diesen beiden Städten eine Patenschaft. ● Sie ist seit mehr als 20 Jahren in der Hospizgruppe Albatros Augsburg aktiv und ist ehrenamtliche Vorsitzende des Vereins. Die Hospizgruppe wurde 1990 gegründet. Aufgabe des überkonfessionellen Vereins ist die Begleitung von Schwerstkranken, Sterbenden, deren Angehörigen und Freunden sowie Trauernden. Von Renate Flach gingen im Laufe der Jahre wichtige Impulse aus, sodass der Verein an Größe und Bedeutung gewann, so die Stadt. Heute sind neben hauptamtlichen Hospizschwestern 80 ehrenamtliche Frauen und Männer als und Hospizhelfer tätig. ● Sie ist seit 2006 die Vorsitzende des Fördervereins Freiwilligen-Zentrum Augsburg. Mit großem Einsatz und viel Kreativität leite sie diesen Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Freiwilligen-Zentrum Augsburg durch finanzielle Mittel zu unterstützen, schreibt die Stadt. Durch Werben von Spendern und durch Benefizkonzerte ermöglichte der Förderverein dem FreiwilligenZentrum den Start neuer Freiwilligen-Projekte. ● Sie ist seit 2002 ehrenamtlich für die Abwicklung des „Perlachturm-Managements“zuständig. Im Auftrag der Regio Augsburg Tourismus GmbH erstellt Gerda Krug Dienstpläne und sucht Frauen und Männer, die sich als „Perlach-Türmer“engagieren wollen. Gerda Krug koordiniert Touristenbegehungen im Perlachturm und ist schnell, wie es heißt, zur „Obertürmerin“aufgestiegen. ● Sie setzt sich seit mehr als 20 Jahren für die in Augsburg lebenden sozial schwachen Menschen ein. Im Dezember 1999 gründeten Roswitha Kugelmann und Michael Rühl den Verein „Con- tact in Augsburg“. Als Vorsitzende des Vereins engagiert sie sich für Belange derjenigen Menschen, die sich aufgrund von Obdachlosigkeit, Suchtproblemen, Straffälligkeiten oder anderer Schwierigkeiten in einer Notlage befinden, erklärt die Stadt. Geplant ist ein neues soziales Projekt, die Stadtsparkasse ist Partner. Mit deren Hilfe möchte die Preisträgerin das „Contact-Dorf“gründen, ein generationenübergreifendes Wohnprojekt, das sozial, ökologisch und ökonomisch ausgerichtet ist.
● Sie gründete vor 16 Jahren in Augsburg die Selbsthilfegruppe AGUS für Angehörige nach Suizid und leitet diese ehrenamtlich. Die Stadt betont, dass sie eine kompetente und hilfreiche Ansprechpartnerin für Betroffene sei und Angehörige begleite, die mit diesem sehr belastenden und tabubelegten Schicksal zurechtkommen müssen. Auch die von ihr organisierten ökumenischen Gottesdienste für Angehörige, die einen Menschen durch Suizid verloren haben, seien für die Betroffenen ein wichtiger Anker und Ort, um mit der Trauer nicht alleine zu sein. ● Er ist seit 38 Jahren in vielfältiger Weise ehrenamtlich aktiv. So war er im Pfarrgemeinderat der Lechhauser Pfarrei „Unsere Liebe Frau“sehr lange Mitglied. Zudem war er Vorsitzender des Pfarrgemeinderates. ● Er ist seit 1951 im Kolping Blasorchester Göggingen ehrenamtlich engagiert, die letzten 25 Jahre als Dirigent. Durch sein Wirken hat sich das Blasorchester nicht nur kontinuierlich musikalisch weiterentwickelt, sondern ist auch ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens in Göggingen geworden.