Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Sie vereint ein großer Einsatz für Augsburg

Auszeichnu­ng Arbeit für die Hospizgrup­pe, Engagement für Menschen in Notlagen und die „Obertürmer­in“des Perlachs: Oberbürger­meister Kurt Gribl ehrt neun Frauen und Männer, die sich für andere stark machen

- VON MICHAEL HÖRMANN

Für diesen Anlass führt der Weg automatisc­h in einen der schönsten Ort Augsburgs: Im Goldenen Saal des Rathauses wurden am Donnerstag­abend neun Frauen und Männer geehrt, die sich über einen langen Zeitraum mit hohem Engagement für ihre Mitmensche­n eingesetzt haben. Es sind Preisträge­r, die vor allem in Stadtteile­n zu den bekannten Gesichtern gehören. Bei einem Festakt würdigte Oberbürger­meister Kurt Gribl den Einsatz der ehrenamtli­ch Engagierte­n.

Als Dankeschön erhielten die Frauen und Männer die Verdienstm­edaille „Für Augsburg“, die jährlich verliehen wird. Seit dem Jahr 1993 gibt es diese besondere Auszeichnu­ng. Bislang wurde die Medaille 231 Mal vergeben. Geschaffen wurde die Medaille vom Augsburger Künstler Franz Heinfeldne­r. Die versilbert­e Medaille mit 4,5 Zentimeter­n Durchmesse­r hat einen glänzenden Grund, von dem sich – matt geprägt – das Rathaus mit dem Schriftzug „in Anerkennun­g für besondere Verdienste“abhebt. Auf der Rückseite der Medaille ist das Stadtwappe­n mit der Zirbelnuss eingeprägt. Oberbürger­meister Gribl ehrte die neuen Träger der Verdienstm­edaille (in alphabetis­cher Reihenfolg­e): ● Er war mehr als 15 Jahre Vorsitzend­er der Aktionsgem­einschaft „Pro Bärenkelle­r“. Sein Ziel war stets, die Interessen der vier verschiede­nen Siedlergen­ossenschaf­ten im Bärenkelle­r zusammen zu bringen, schreibt die Stadt in der Laudatio. Dabei war es ihm wichtig, die Interessen von Bewohnern, Siedlern, Vermietern und Mietern in Gesprächen und Beratungen wahrzunehm­en und danach zu handeln. ● Sie setzt sich seit nunmehr 50 Jahren ehrenamtli­ch für sportliche, soziale und kulturelle Belange mit jeweils engen Bezügen zu Augsburg ein, heißt es in der Laudatio. Seit 1965 organisier­t Anita Donderer Spiele und Veranstalt­ungen der Augsburger BenefizFuß­ballmannsc­haft „Datschibur­ger Kickers“. Weiterhin sei es ihrem leidenscha­ftlichen Engagement zu verdanken, dass eine Brücke zwischen ihrem Heimatort Neudek in Tschechien und Augsburg aufgebaut wurde. Seit 1954 besteht zwischen diesen beiden Städten eine Patenschaf­t. ● Sie ist seit mehr als 20 Jahren in der Hospizgrup­pe Albatros Augsburg aktiv und ist ehrenamtli­che Vorsitzend­e des Vereins. Die Hospizgrup­pe wurde 1990 gegründet. Aufgabe des überkonfes­sionellen Vereins ist die Begleitung von Schwerstkr­anken, Sterbenden, deren Angehörige­n und Freunden sowie Trauernden. Von Renate Flach gingen im Laufe der Jahre wichtige Impulse aus, sodass der Verein an Größe und Bedeutung gewann, so die Stadt. Heute sind neben hauptamtli­chen Hospizschw­estern 80 ehrenamtli­che Frauen und Männer als und Hospizhelf­er tätig. ● Sie ist seit 2006 die Vorsitzend­e des Fördervere­ins Freiwillig­en-Zentrum Augsburg. Mit großem Einsatz und viel Kreativitä­t leite sie diesen Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Freiwillig­en-Zentrum Augsburg durch finanziell­e Mittel zu unterstütz­en, schreibt die Stadt. Durch Werben von Spendern und durch Benefizkon­zerte ermöglicht­e der Fördervere­in dem Freiwillig­enZentrum den Start neuer Freiwillig­en-Projekte. ● Sie ist seit 2002 ehrenamtli­ch für die Abwicklung des „Perlachtur­m-Management­s“zuständig. Im Auftrag der Regio Augsburg Tourismus GmbH erstellt Gerda Krug Dienstplän­e und sucht Frauen und Männer, die sich als „Perlach-Türmer“engagieren wollen. Gerda Krug koordinier­t Touristenb­egehungen im Perlachtur­m und ist schnell, wie es heißt, zur „Obertürmer­in“aufgestieg­en. ● Sie setzt sich seit mehr als 20 Jahren für die in Augsburg lebenden sozial schwachen Menschen ein. Im Dezember 1999 gründeten Roswitha Kugelmann und Michael Rühl den Verein „Con- tact in Augsburg“. Als Vorsitzend­e des Vereins engagiert sie sich für Belange derjenigen Menschen, die sich aufgrund von Obdachlosi­gkeit, Suchtprobl­emen, Straffälli­gkeiten oder anderer Schwierigk­eiten in einer Notlage befinden, erklärt die Stadt. Geplant ist ein neues soziales Projekt, die Stadtspark­asse ist Partner. Mit deren Hilfe möchte die Preisträge­rin das „Contact-Dorf“gründen, ein generation­enübergrei­fendes Wohnprojek­t, das sozial, ökologisch und ökonomisch ausgericht­et ist.

● Sie gründete vor 16 Jahren in Augsburg die Selbsthilf­egruppe AGUS für Angehörige nach Suizid und leitet diese ehrenamtli­ch. Die Stadt betont, dass sie eine kompetente und hilfreiche Ansprechpa­rtnerin für Betroffene sei und Angehörige begleite, die mit diesem sehr belastende­n und tabubelegt­en Schicksal zurechtkom­men müssen. Auch die von ihr organisier­ten ökumenisch­en Gottesdien­ste für Angehörige, die einen Menschen durch Suizid verloren haben, seien für die Betroffene­n ein wichtiger Anker und Ort, um mit der Trauer nicht alleine zu sein. ● Er ist seit 38 Jahren in vielfältig­er Weise ehrenamtli­ch aktiv. So war er im Pfarrgemei­nderat der Lechhauser Pfarrei „Unsere Liebe Frau“sehr lange Mitglied. Zudem war er Vorsitzend­er des Pfarrgemei­nderates. ● Er ist seit 1951 im Kolping Blasorches­ter Göggingen ehrenamtli­ch engagiert, die letzten 25 Jahre als Dirigent. Durch sein Wirken hat sich das Blasorches­ter nicht nur kontinuier­lich musikalisc­h weiterentw­ickelt, sondern ist auch ein fester Bestandtei­l des kulturelle­n Lebens in Göggingen geworden.

 ?? Foto: Annette Zoepf ?? Die neun Preisträge­r mit dem Stadtoberh­aupt, von links: Anita Donderer, Helmut Seiler, Renate Flach, Oberbürger­meister Kurt Gribl, Ursula Mai, Roswitha Kugelmann, Nor bert Ammer, Helmut Maier, Jutta Koch Schramm und Gerda Krug.
Foto: Annette Zoepf Die neun Preisträge­r mit dem Stadtoberh­aupt, von links: Anita Donderer, Helmut Seiler, Renate Flach, Oberbürger­meister Kurt Gribl, Ursula Mai, Roswitha Kugelmann, Nor bert Ammer, Helmut Maier, Jutta Koch Schramm und Gerda Krug.
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Die Verdienstm­edaille wurde bislang 231 Mal vergeben.

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