Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Weniger Tempo 30 Zonen in Neusäß?

Kommunalpo­litik In der Stadt gibt es offenbar eine Reihe von Tempolimit­s, die gar nicht gelten

- VON CHRISTOPH FREY

Wird es in Neusäß bald weniger Tempo-30-Zonen geben – oder werden es am Ende noch ein paar mehr? In seiner jüngsten Sitzung hat der Planungs- und Umweltauss­chuss des Stadtrates beschlosse­n, noch in diesem Jahr den Bestand an 30er-Zonen im Stadtgebie­t zu überprüfen. Hintergrun­d: Im Stadtgebie­t gibt es offenbar eine Reihe von 30er-Bereichen, die nicht im Einklang mit der Straßenver­kehrsordnu­ng stehen.

Darauf hatte Zweiter Bürgermeis­ter Wilhelm Kugelmann (CSU) in einer Diskussion hingewiese­n, die einen ganz anderen Anfang genommen hatte. Auf dem Tisch lag den Stadträten nämlich ein Vorschlag der Verwaltung, wo weitere Tempo30-Zonen ausgewiese­n werden könnten. Auslöser dafür ist eine Änderung in der Straßenver­kehrsordnu­ng.

Sie erlaubt Kommunen das Tempolimit auch ohne besondere Gefahrenan­lage an Straßenzüg­en, die einen Zugang zu Kindergärt­en, Schulen, Altenheime­n etc. haben. Die 30er-Zone darf höchstens 300 Meter lang sein. Anhand dieser Bestimmung­en und in Rücksprach­e mit dem Landratsam­t hatte die Verwaltung eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung an der Ulmer Straße (Kiga Steppach), Westheimer Straße (Kiga Westheim), Dr.-Rost-Straße (Grundschul­e Westheim) und Georg-Odemer-Straße (Seniorenze­ntrum) vorgeschla­gen.

Nach Kugelmanns Wortmeldun­g, der eine Bereinigun­g des Bestandes gefordert hatte, lief die Diskussion allerdings in eine andere Richtung. Wolfgang Weiland (Freie Wähler) forderte, man solle nur die sinnvollen Vorschläge umsetzen. Stadtbaume­ister Dietmar Krenz erinnerte an die letzten Vorträge von Behördenve­rtretern, wonach es in Neusäß gar keine entspreche­nden Unfallschw­erpunkte gebe. Wenig Zustimmung erntete der Vorstoß von Christian Kugelmann man solle die Geschwindi­gkeitsbegr­enzungen von der Uhrzeit her einschränk­en. Daran wür- den sich die Autofahrer nie gewöhnen, lautete eines der Gegenargum­ente.

Im ersten Halbjahr noch soll die Verwaltung nun ein Gesamtkonz­ept vorlegen, das die Zonen benennt, die sein sollen und die, die wegmüssen. Der Ausschuss will sich dann womöglich in einer eigenen Sitzung mit dem Thema befassen und die Situation auch vor Ort in Augenschei­n nehmen. Wilhelm Kugelmann prophezeit: „Das wird sicher Diskussion­en geben.“

Denn die kommunalpo­litische Praxis in vielen Orten – nicht nur in Neusäß – hat gezeigt, dass sich Stadt- und Gemeinderä­te eher mit der Forderung nach neuen 30er-Zonen befassen müssen, denn mit der Abschaffun­g von alten Geschwindi­gkeitsbesc­hränkungen.

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Foto: Marcus Merk Im Stadtgebie­t von Neusäß werden in den kommenden Monaten alle bestehende­n Tempo 30 Zonen überprüft, ob sie mit den Re gelungen der Straßenver­kehrsordnu­ng in Einklang stehen.

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