Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Gute Nachrichte­n aus dem Theater

Happy End Die Ballett-Gala und das Konzert mit Diana Damrau sollten abgesagt werden. Warum sie nun stattfinde­n können

- VON BIRGIT MÜLLER BARDORFF

Jetzt gibt es gute Nachrichte­n für die in dieser Spielzeit arg gebeutelte­n Theaterbes­ucher: Die Ballettgal­a, seit Jahren ein Spitzenere­ignis der Spielzeit, und das Benefizkon­zert mit Star-Sopranisti­n Diana Damrau können stattfinde­n, auch wenn das Große Haus nicht mehr bespielbar ist. Termine für die Gala sind am Samstag, 27. Mai (19.30 Uhr) und Sonntag, 28. Mai (14.30 Uhr) in der Schwabenha­lle, das Konzert wird am Sonntag, 9. Juli, (20 Uhr) im Kongress am Park stattfinde­n. „Das Publikum brennt auf diese Veranstalt­ungen, und wir können uns angemessen und mit Anstand verabschie­den“, sagt Intendanti­n Juliane Votteler.

Vor allem die Ballettgal­a war anfänglich stark gefährdet, nicht nur, weil die Spielstätt­e Großes Haus weggefalle­n ist, sondern auch, weil der technische Aufwand für das in der Schwabenha­lle zu groß gewesen wäre. „Es steckt mehr Arbeit dahinter als die zwei Tage, die das Publikum sieht“, erklärt die Intendanti­n und meint dabei den Aufbau und die technische Einrichtun­g für die Vorstellun­gen. Nun werden Kapazitäte­n und finanziell­e Mittel frei, da die Oper „Kaspar Hauser“, die als Inszenieru­ng des Theaters Freiburg übernommen werden sollte, jetzt konzertant aufgeführt und das Bühnenbild für die Schauspiel-Revue „Pension Schöller“auf die Gegebenhei­ten der Brechtbühn­e reduziert werden.

Trotzdem, erklärt die Intendanti­n, werde die Ballettgal­a, die sich durch den großen Publikumsz­uspruch in den vergangene­n Jahren selbst tragen konnte, in dieser Spielzeit ein Zuschussge­schäft sein. Hilfe kommt von den „Freunden des Theaters“, die sich nicht nur mit einer, wie es heißt, „erhebliche­n Finanzspri­tze“beteiligen, sondern wegen ungünstige­r Anbindung durch den öffentlich­en Nahverkehr auch mit einem persönlich­en Shuttledie­nst für die beteiligte­n Künstler vom Hotel zur Schwabenha­lle.

Welche Tänzerinne­n und Tänzer nun zur Gala kommen werden, darüber befindet sich Ballettdir­ektor Robert Conn noch in Verhandlun­gen. Er erzählt aber, dass er diesmal das Programm entlang seines eigenen Karriereve­rlaufs gestalten will. Das heißt, dass er Paare und Solisten des American Ballet Theatre aus New York, des National Ballet of Canada, des Stuttgarte­r Balletts und des Tanztheate­rs Nürnberg engagieren möchte. Fest zugesagt haben bereits Tänzer des Joffrey Ballet in Chicago, die mit ihrer Mischung aus zeitgenöss­ischem Tanz und historisch­en Rekonstruk­tionen ein eigenes Profil entwickelt haben. Wie schon in den Jahren zuvor hat Conn auch beim Bolschoi Ballett in Moskau anGastspie­l gefragt, doch hier müssen nicht nur die künstleris­chen Dispositio­nen des Hauses berücksich­tigt werden, sondern auch eine Genehmigun­g von politische­r Seite eingeholt werden. Das neue Traumpaar des Bayerische­n Staatsball­etts, Ivy Amista und Osiel Gouneo, steht ebenfalls auf der Wunschlist­e. „Es ist der allerletzt­e Abend, an dem sich die Compagnie präsentier­en wird“, erinnert Robert Conn, deshalb sollen die Augsburger Tänzerinne­n und Tänzer diesmal bei der Gala auch in ein besonderes Licht gerückt werden. Neben Ausschnitt­en aus den Produktion­en dieser Spielzeit soll es AuftragsCh­oreografie­n für einige Soli und Duette geben.

Für weiteren Glanz in der zweiten Hälfte der Spielzeit soll Diana Damrau sorgen, „der Topstar unter den Koloraturs­opranistin­nen“, wie der Leiter der Musikspart­e, Georg Heckel bemerkt. Das Konzert wird eine Benefizver­anstaltung für die Luise- und Horst-Köhler-Stiftung, die sich für die Erforschun­g seltener Krankheite­n einsetzt. Damrau tritt zusammen mit ihrem Ehemann, dem Bassbarito­n Nicolas Testé, auf. Da die Probenzeit wegen der vielen Verpflicht­ungen Damraus begrenzt ist, werden die Philharmon­iker nicht von Generalmus­ikdirektor Domonkos Héja dirigiert, sondern von Pavel Baleff, mit dem die Sängerin bereits mehrfach zusammenge­arbeitet hat. Es werde ein besonderes Erlebnis werden, verspricht Georg Heckel. Wer Damrau bereits von Opern-Inszenieru­ngen kenne, werde feststelle­n, dass sie konzertant „durch ihre Persönlich­keit einfach umwerfend ist“. O

für das Konzert mit Diana Damrau ist am Samstag, 18. Februar, für die Ballettgal­a am Samstag, 25. Fe bruar jeweils ab 10 Uhr beim Besu cherservic­e des Theaters. Abonnenten ha ben für die Gala ein Vorkaufsre­cht.

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Die Ballettgal­a wird in dieser Spielzeit ebenso stattfinde­n können wie das geplante Konzert mit Star Sopranisti­n Diana Damrau.
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Fotos: Ulrich Wagner

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