Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Brennender Lastwagen blockiert die Autobahn
Polizeireport Ein Lkw prallt in ein Unfallauto und fängt Feuer. Kälte behindert die Löscharbeiten. Die A 8 ist sechs Stunden dicht
Gersthofen Ein schwerer Autounfall hat sich in der Nacht zum Freitag auf Höhe der Anschlussstelle Augsburg-West in Richtung München ereignet: Wie die Polizei mitteilte, löste sich gegen 23.15 Uhr bei hoher Geschwindigkeit ein Reifen am BMW M5 eines 29-jährigen Fahrers aus Hessen. Der Wagen krachte daraufhin gegen eine Leitplanke.Ein Lastwagen konnte nicht mehr ausweichen, prallte gegen das Auto und fing Feuer. Im Zuge der Aufräumarbeiten war die Autobahn in Richtung München sechs Stunden lang gesperrt.
Die Umleitung erfolgte dabei im Großraum Gersthofen. Im Einsatz waren die Freiwilligen Feuerwehren aus Neusäß, Gersthofen und Hirblingen. Unterstützt wurden sie von der Augsburger Berufsfeuerwehr. Bei Temperaturen von minus elf Grad waren die Retter stark gefordert: Der Lastwagen fing Feuer und brannte zu großen Teilen aus. Die Löscharbeiten gestalteten sich sowohl wegen der winterlichen Temperaturen als auch wegen der Ladung als äußerst schwierig und zogen sich über drei Stunden hin. Andreas Golling, der stellvertretende Kommandant der Neusässer Feuerwehr, berichtete: „Im Inneren des Lastwagens war ein kohleartiger Stoff gelagert.“
Dieser entzündete sich fortlaufend erneut und musste immer wieder gelöscht werden. Letztlich führte der schnell entzündbare Stoff auch dazu, dass der gesamte Lastwagen ausbrannte. Schließlich schnitten die Retter die Ladefläche des Lastwagens mit einem Spezialwerkzeug auf und holten die Ladung auf diese Weise aus dem Lastwagen. In einer Mulde neben der Autobahn wurde der Kohlestoff schließlich gelöscht.
Die insgesamt 60 Feuerwehrmitglieder der vier Wehren hatten dabei auch mit der enormen Kälte zu kämpfen: Damit das Wasser in den Schläuchen nicht gefror, musste der Wasserfluss fortlaufend aufrechterhalten werden. Was einen unangenehmen Nebeneffekt hatte: Die großen Mengen an Löschwasser gefroren auf der Fahrbahn – es entwickelte sich eine dicke Eisschicht. Der Winterdienst war noch lange damit beschäftigt, die Eisschicht auf der Straße wieder zu entfernen.
Wie groß die Wucht des Aufpralls des Autos war, lässt sich nur erahnen: Der Motorblock des BMW wurde bei dem Crash aus dem Wagen gerissen. Der 29-jährige Fahrer hatte Glück im Unglück: Er brach sich beim Unfall lediglich ein Bein und wurde ins Klinikum Augsburg gebracht. Der 49-jährige Lkw-Fahrer blieb unverletzt. Den Sachschaden am neuwertigen BMW schätzt die Polizei auf 100 000 Euro, den am Lastwagen auf etwa 30000 Euro. Weitere 30000 Euro Schaden entstanden an der Autobahn. Warum sich die Lauffläche eines Reifens löste, ist bislang unklar.
Gefährlicher Stoff entzündet sich immer wieder