Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Der Tag, der in Erinnerung bleibt

Hochzeit In diesem Jahr gibt es wieder drei Schnapszah­len. Aber legen die Menschen bei der Terminwahl darauf wirklich Wert?

- VON MONA SCHENK

Landkreis Augsburg 10.10.10, 11.11.11, 12.12.12 – das sind Termine für eine Hochzeit, die man auch nach Jahren nicht so schnell vergisst. 2012 war zwar das vorerst letzte Jahr mit reinen Schnapszah­len. Trotzdem gibt es heuer drei Termine im Juli, die etwas außergewöh­nlicher sind. Der 1. und der 7. fallen glückliche­rweise auch noch auf ein Wochenende. Eigentlich also ideale Bedingunge­n zum Heiraten. Doch achten die Menschen tatsächlic­h auf das Datum? Verschiede­ne Standesämt­er im Landkreis haben unterschie­dliche Erfahrunge­n gemacht:

In Gersthofen sind Schnapszah­len scheinbar ziemlich beliebt: Der Freitag, 7. Juli, ist dort bereits komplett ausgebucht. Standesbea­mtin Regina Müller sagt: „Wir haben noch viel mehr Anfragen für diesen Tag, aber fünf ist die Obergrenze bei uns, mehr bekommen wir zeitlich nicht unter.“Bei ungefähr 130 Trauungen im Jahr ist das durchaus ein ganz guter Schnitt. Ganz ähnlich sieht es in Stadtberge­n aus. Standesbea­mtin Brigitte Kuffend bestätigt den 1. Juli als den aktuell begehrtest­en Tag im Jahr: „Drei Trauungen stehen bis jetzt im Kalender und ich kann mir gut vorstellen, dass da noch mehr dazu kommen.“

In Aystetten ist das komplette Gegenteil der Fall: Dort gibt es weder am 1., noch am 7. Juli Reservieru­ngen. Das wundert den Standesbea­mten Thomas Dorn nicht: „Wir haben hier nur circa 20 Eheschließ­ungen, die sich auf das ganze Jahr verteilen. Und ich glaube, die Leute achten einfach nicht so sehr auf Schnapszah­len.“Das gilt wohl auch in Gessertsha­usen. Dort geht die Zahl der Trauungen im Allgemeine­n seit einiger Zeit konstant zurück: Genau wie in Aystetten lassen sich nur noch ungefähr 20 Paare jährlich in Gessertsha­usen trauen. Reservieru­ngen gibt es auch hier noch keine. Überall unbeliebt ist der 17.7.17: Die dritte Schnapszah­l im Juli fällt ausgerechn­et auf einen Montag. Wochentage im Allgemeine­n sind für Hochzeiten sehr unbeliebt, der Grund ist ein ganz einfacher: Beim bekannterm­aßen schönsten Tag des Jahres legt jeder großen Wert auf die Anwesenhei­t der Familie und Freunde. Auch Standesbea­mter und Bürgermeis­ter von Allmannsho­fen, Manfred Brummer, weiß das: „Im vergangene­n Jahr hatten wir genau 57 Trauungen, aber keine einzige davon war an einem Montag. Am beliebtest­en sind eigentlich Freitag, Samstag und Sonntag.“Der kurioseste Hochzeitst­ermin, an den Manfred Brummer sich erinnert, war eine Trauung an Silvester. Nur in Neusäß wollen am Montag, 17. Juli, zwei Menschen den Bund der Ehe schließen.

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Foto: Fotolia Für Hochzeiten gibt es 2017 drei Schnapszah­l Tage, die man sich gut mer ken kann.

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