Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Zieht das Juze zum Schulzentrum?
Vorschlag Gersthofer Einrichtung platzt aus allen Nähten. Nun wird eine Verlegung an die Schubertstraße geprüft
Der Standort stieß vielen Menschen schon bei der Eröffnung des Gersthofer Jugendzentrums in der ehemaligen Jakobsschule auf. Seither hat sich nichts geändert. Das soll künftig anders werden. Denn jetzt wird geprüft, ob es einen neuen Platz in der Nähe des Schulzentrums geben soll.
Schon seit seiner Eröffnung im Jahr 1999 und trotz eines größeren Umbaus zehn Jahre später hat das Juze mit mehreren grundsätzlichen Herausforderungen zu kämpfen, beschrieb Stadtjugendpfleger Markus Wolf dem Sozial- und Ordnungsausschuss die Situation.
Wegen der Nähe zur Kirche St. Jakobus, dem Friedhofs sowie dem Seniorenheim der Arbeiterwohlfahrt ließen sich trotz Bemühungen um Rücksichtnahme Störungen durch Lärm nicht immer vermeiden. „Dies gilt vor allem für die Außenbereiche in unmittelbarer Nachbarschaft zum Friedhof“, so Wolf. So seien der Hof und die Terrasse kaum zu nutzen. Auch der Um- stand, dass die jugendlichen Besucher den angrenzenden Kirchplatz als Treffpunkt und Aufenthaltsort nutzen, sorge für Konflikte.
„Weitere Konflikte entstehen vor allem in den Wintermonaten, weil die Lechana das Gebäude ja mitnutzt“, erklärte der Stadtjugendpfleger.
Hinzukommt, dass seit 2011 die Besucherzahlen stark gestiegen sind und sich seit 2008 auf 5700 Besucher (2016) verdreifacht haben. Die Folge: „Die Räume im Erdgeschoss sind vor allem an Freitagen oft übervoll, die kleinen Zimmer im Dachgeschoss sind neben Büros und Lagerräumen maximal für Kleingruppen zu nutzen und durch die Distanz zu den Haupträumen nur schwer in den offenen Betrieb zu integrieren.“Hier sei das Jugendzentrum mittlerweile auf einem beinahe 20 Jahre alten Stand. Wolf rechnet in Anbetracht der künftig erwarteten Anmeldungen in den Kindergärten mittelfristig mit einem weiteren starken Anstieg der Besucherzahlen. Zudem sei das Gebäude überhaupt nicht barrierefrei und schon aufgrund seines Alters einen relativ hohen Wartungs- und Energiebedarf.
Wolfs Fazit: Die Verlegung des Jugendzentrums an einen geeigneteren Standort könnte nicht nur die bisherigen baulichen Nachteile ausgleichen, sondern die Angebotspalette immens erweitern. Er hielt zwei Varianten für einen neuen Standort für denkbar. Der erste wäre eine Umnutzung der Kita Blumenwiese an der Schubertstraße denkbar, falls diese künftig mit der Kindervilla Tiefenbacher zusammengelegt werde. „Darüber hinaus wäre denkbar, einen eigenen Komplex für das Juze im Zuge eines Anbaus oder Zusatzbaus zur neuen Mittelschule zu schaffen.“Allerdings wurde die Variante in der Mittelschule als pädagogisch nicht sinnvoll angesehen – weil dann dem Jugendzentrum das „Schulflair“anhafte.
Johanna Oehler (CSU) und HansJürgen Fendt (W.I.R.), sahen zunächst andere Projekte auf der Gersthofer Prioritätenliste als vordringlicher an. Alois Pfiffner (W.I.R.) schlug vor, einen Neubau des Jugendzentrums bei Sportplatz und Skateranlage zu errichten.
Die Verwaltung wurde nun einhabe stimmig beauftragt, zu prüfen, ob die Blumenwiese oder der Standort bei der Sportanlage besser geeignet sind.