Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Immer mehr Eltern brauchen Hilfe
Vor allem die Kinder von sozial Schwachen werden betreut
Immer mehr Familien brauchen Hilfe, weil zwischen Eltern und Kindern etwas schief läuft. „Erziehungshilfe“kann bedeuten: Erziehungsberatung, Einzelbetreuung, sozialpädagogische Familienhilfe, betreute Wohnformen und – als letzte und auch teuerste Maßnahme – die Heimunterbringung. Zum Jahreswechsel 2015 waren 1137 erzieherische Hilfen in Gang (im Vorjahr: 1067). Familienbezogen waren 142 Fälle, weitere 995 orientierten sich am jungen Menschen. Im Landkreis Augsburg lebten 195 Mädchen und Jungen in Pflegefamilien, weitere 116 waren in einem Heim oder einer anderen betreuten Wohnform untergebracht. Zudem waren im Kreis Augsburg zum Jahreswechsel noch 208 Erziehungsberatungen in Gang (18,3 Prozent der Hilfen), die niederschwelligste Hilfeform. In weiteren 137 Fällen begleitete eine Sozialpädagogin die Familie im Alltag (12,0 Prozent). So stammte die Hälfte der Heranwachsenden, die zum Stichtag 31. Dezember 2015 bayernweit außerhalb des Elternhauses in Pflegefamilien und Heimen lebten, aus Familien, die Hartz IV, Grundsicherung oder Sozialhilfe bezogen. Rund 40 Prozent lebten zuvor bei nur einem Elternteil. Weitere 16 Prozent kamen aus „Patchwork-Familien“und in 15 Prozent der Fälle wohnten die Eltern zusammen. In 27 Prozent der Fälle hieß es „Eltern unbekannt“, dahinter verbergen sich knapp 5100 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (Vorjahr: 2700).