Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Neue Technik für die alte Kläranlage

Gemeindera­t Ingenieur stellt Kosten vor. Heretsried bittet Hausbesitz­er, sparsam mit Salz umzugehen

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Die Kläranlage in Heretsried entspricht nicht mehr den heutigen Anforderun­gen. Josef Waldinger vom Ingenieurb­üro Dippold und Gerold präsentier­ten in der jüngsten Gemeindera­tssitzung Möglichkei­ten, wie die Anlage verbessert werden könnte. Doch das wird teuer.

Eine Stickstoff-Eliminatio­n sei mit der vorhandene­n Anlage nicht gesichert möglich. Außerdem sei eine Schlamment­nahme nur händisch mit hohem Aufwand möglich. Die kostengüns­tigste Variante – für 650 000 Euro – wäre der Austausch und eine Erweiterun­g von Scheibenta­uchkörpern und der Neubau Vorklärbec­kens. Alternativ ist eine Belebungsa­nlage mit Aufstaubet­rieb (SBR) für rund 700 000 Euro denkbar. Dies sei eine zukunftstr­ächtige Anlage, sagte Waldinger. Die Mehrkosten von 50 000 Euro rechneten sich bei den Vorteilen, die die Gemeinde mit dieser Anlage habe.

Veraltetes oder Zukunftstr­ächtiges?

Gemeindera­t Thomas Liepert plädierte für die SBR-Technik. Er hielt es nicht für klug, in Veraltetes zu investiere­n, wenn man fast für den gleichen Preis auch etwas Zukunftstr­ächtiges bekommen könne. Ähn- lich sahen das auch die anderen Gemeinderä­te. Deshalb soll das SBRVerfahr­en weiterverf­olgt werden.

Das waren weitere Themen: ● Zweiter Bürgermeis­ter Karl-Heinz Tomaschews­ki berichtete, dass Mitarbeite­r des Landratsam­tes die Flüchtling­sunterkunf­t in Heretsried besucht haben. Entscheidu­ngen der Ämter seien für ihn nun besser nachvollzi­ehbar. Eine ethnische Trennung der Flüchtling­sfamilien – wie vom Helferkrei­s gewünscht – sei nicht möglich. Im Gegenteil besage das Integratio­nsgesetz, dass sich die Flüchtling­e hier unterordne­n müssten. Es könne nicht alles auf ihre Bedürfniss­e abdes gestimmt werden. Das Landratsam­t habe mehr als 50 Häuser zu betreuen. Die Unterbring­ung der Menschen sei wie ein Puzzle mit mehreren 1000 Teilen, erklärte Tomaschews­ki. Es sei bei Strafe untersagt, an der Belegung der Zimmer eigenmächt­ig etwas zu ändern. Das ganze System passe sonst nicht mehr. Das sei auch für Rettungsdi­enste oder die Polizei wichtig, falls sie zum Beispiel Personen zur Abschiebun­g abholen müsse. Tomaschews­ki bat die Gemeinderä­te, dies auch nach außen zu vertreten. ● Dorferneue­rung Karl-Heinz Tomaschews­ki stellte Entwürfe für das Bürgerhaus vor, die im Arbeitskre­is Lauterbrun­n entwickelt wurden. Ein Architekt soll mit dieser Idee nun weiter planen. ● Gemeindeau­sflug Der diesjährig­e Ausflug der Gemeinde führt vom 7. bis 10. September nach Wien. Die Kosten betragen pro Person etwa 430 Euro. ● Räum und Streupflic­ht Aufgefalle­n ist in den vergangene­n Tagen, dass einige Bürger nur Salz streuen, statt ihren Gehweg zu räumen. Die Satzung der Gemeinde schreibe allerdings vor, dass Streusalz nur auszubring­en ist, wenn es zwingend notwendig ist. Die Gemeinde bittet deshalb ihre Bürger, mit Streusalz sparsamer umzugehen.

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