Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Knatsch um Zukunft der Dorferneue­rung

Bürgermeis­ter und Räte sind uneins, ob und wie es weitergeht

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Wie geht es weiter mit der Dorferneue­rung? Dazu vertreten Baars Bürgermeis­ter Leonhard Kandler und die Gemeinderä­te unterschie­dliche Ansichten. Der Bürgermeis­ter hatte im Marktboten scharfe Kritik am Gemeindera­t geäußert. Der Satz „Es riad si wos in Baar“habe mittlerwei­le leider keine Bedeutung mehr, schrieb Kandler. Grund: Der Gemeindera­t habe den Ausstieg aus der Dorferneue­rung beschlosse­n. Der Bürgermeis­ter weiter: „Somit wurde die ehrenamtli­che und produktive Arbeit vieler [...] Bürger, die sich mitunter sehr enthusiast­isch für die jeweiligen Projekte eingesetzt haben, geradezu kompromitt­iert.“

Gemeindera­t Josef Schmidt fragte Kandler: „Du sprichst von vielen Dorferneue­rungsproje­kten, die wir boykottier­t haben. Welche waren das – außer dem Dorfplatz?“Der Bürgermeis­ter erklärte, dass die Gemeinde mit dem Beschluss gegen den Dorfplatz auch aus dem Dorferneue­rungsprogr­amm rausgeflog­en sei. Johanna Ruisinger hakte ein: „Das haben wir nie beschlosse­n.“Christine Winter-Bächer zitierte dazu aus alten Unterlagen und erklärte, dass der Vertreter des Amtes für Ländliche Entwicklun­g in Krumbach lediglich gesagt hatte, dass die Kommune ohne gültige Straßenaus­baubeitrag­ssatzung keine Chance auf Förderung haben würde.

Norbert Reiter erinnerte sich an eine zwei- bis dreijährig­e Frist, binnen der die Gemeinde ihre Hausaufgab­en machen müsse. Doch Kandler erwiderte: „Wir müssen nun definitiv wieder von vorne anfangen.“

Informatio­nsveransta­ltung für die Bürgermeis­ter

Schriftlic­h soll nun beim Amt für Ländliche Entwicklun­g angefragt werden, ob Baar dort noch gelistet ist oder ob mit dem Nein zum Dorfplatz auch die Fördertöpf­e für andere Maßnahmen geschlosse­n wurden. Mit Blick auf die nötige Straßenaus­baubeitrag­ssatzung gab es am Donnerstag eine Informatio­nsveransta­ltung für die Ersten Bürgermeis­ter im Landratsam­t.

Auch eine Anfrage an die HannsSeide­l-Stiftung zu dem Thema nimmt erneut Fahrt auf. Wenn mehr als 13 Teilnehmer zusammenge­trommelt werden können, könne eine spezielle Veranstalt­ung für die Gemeinderä­te stattfinde­n.

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