Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Für Erweiterung der Kita in Biberbach
Marktgemeinderat Planer stellt Alternativen vor. Rat erteilt Neubau eine Absage
Seit 2011 kommen jedes Jahr mehr als dreißig kleine Biberbacher zu Welt. Krippen- und Kindergartenplätze werden deshalb trotz mehrmaliger Erweiterung der Kita schon wieder knapp. Damit auch künftig jede Familie eine Kinderbetreuung in Anspruch nehmen kann, beschäftigt sich der Gemeinderat schon seit Monaten und auch in seiner jüngsten Sitzung mit der Frage: Noch mal erweitern oder gleich neu bauen?
Mit dem Architekten Wolfgang Obel holte die Gemeinde einen erfahrenen Experten, der die Frage nach dem besten Standort beantwortete und ein Gefühl für die Neu- planung vermittelte. Hell und luftig müssten die neuen Räume werden, ist für Obel das Wichtigste. Trotz der „sehr komplizierten Hanglage“im direkten Anschluss an die bestehende Kita votierte er für eine Erweiterung. Dafür wäre Grunderwerb nötig, der aber durch positive Gespräche mit dem Eigentümer möglich geworden ist, bestätigte Bürgermeister Wolfgang Jarasch.
Die Alternativen auf der grünen Wiese, im Bereich der Grundschule oder auf dem Gelände des alten Lehrerwohnhauses neben dem Schulgebäude sähen beträchtlich schlechter aus. Im Ensemble der denkmalgeschützten Wallfahrtskirche wären bei Veränderungen oder einem Abriss des Gebäudes größere Probleme zu erwarten. Auch die Verlegung der Trafoanlage auf dem Gelände würde beträchtliche Kosten verursachen. In der Grundschule seien zwar noch Raumreserven vorhanden, die bei steigenden Schülerzahlen aber schnell schrumpfen würden. Ein Neubau auf der grünen Wiese erfordert mehr zusätzliches Personal, und Eltern mit Kindern in beiden Einrichtungen hätten einen größeren Aufwand.
Die Argumente sprächen für einen Anbau, so die Mehrheit der Gemeinderäte. Mit der Gegenstimme von Martin Wörle (BTL) votierten sie für diese Variante.
Die vorgestellte Entwurfsplanung wird Wolfgang Obel nun weiterentwickeln. Er möchte nicht nur den Neubau mit möglichst viel natürlichem Licht versorgen, sondern auch die „etwas bedrückenden“Räume im Bestand „ein bisschen nachjustieren“. Er hatte einige Beispiele seiner Planungen für andere Gemeinden dabei und machte damit seine Vorstellungen deutlich.
„Nicht so toll“fand auch Franz Bayer (CSU) die Kita, so wie sie ist. Er stellt sich keinen direkten Anbau, sondern eine separate Erweiterung zehn Meter hinter dem Gebäude vor. So könne man die Synergien bei Raumnutzung und Personalplanung nutzen und dabei doch mehr Licht und Weite in den Gesamtkomplex bringen. Auch das sei eine Option, so Planer Obel, die in die Überlegungen einfließen könne.