Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Yoga allein reicht nicht aus

Für ein gesundes Herz muss man mehr tun

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Berlin Das Herz braucht Bewegung. Sport senkt die Blutfettwe­rte und erweitert die Gefäße. Die Deutsche Herzstiftu­ng rät deshalb dazu, mindestens zwei bis drei Mal die Woche Sport zu treiben. „Es reicht aber nicht, nur zum Yoga zu gehen“, sagt Professor Thomas Meinertz, Vorstandsv­orsitzende­r der Herzstiftu­ng. „Yoga kann man zusätzlich machen, aber wichtig fürs Herz ist Ausdauersp­ort.“Sinnvoll seien Joggen, Radeln oder Walken.

Gesunde Ernährung ist das A und O für einen gesunden Körper. Gut für das Herz ist die sogenannte Mittelmeer­ernährung. Damit sind aber nicht haufenweis­e Nudeln gemeint, sondern viel Gemüse, Obst und eher Fisch als Fleisch. Wichtig sind auch die richtigen Fette: Statt mit Butter sollte man lieber mit Olivenöl kochen. „Nicht nötig ist es, auf Nahrungser­gänzungsmi­ttel zurückzugr­eifen“, sagt Meinertz. Eine Ausnahme seien allerdings Veganer: Sie müssen genau schauen, dass sie alle Nährstoffe zu sich nehmen, die der Körper braucht.

Wer sich gesund ernährt, wird normalerwe­ise nicht übergewich­tig. Auch das ist ein wichtiger Effekt der Mittelmeer­küche. Denn Übergewich­tige haben ein deutlich höheres Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln. Das gilt besonders für Menschen mit viel Bauchfett, warnt die Herzstiftu­ng. Wer also wissen will, ob er oder sie gefährdet ist, schnappt sich ein Maßband und überprüft den Taillenumf­ang. Bei Männern sollte er nicht mehr als 94 Zentimeter betragen, bei Frauen nicht mehr als 80 Zentimeter.

Zu hoher Blutdruck sowie zu hohe Cholesteri­n- und Blutzucker­werte können die Gefäße schädigen. Das Problem: Auch stark erhöhte Werte tun nicht weh. Deshalb rät die Herzstiftu­ng dazu, Blutdruck, Blutzucker und Cholesteri­n regelmäßig überprüfen zu lassen – beim Arzt oder auch in der Apotheke. Der Blutdruck sollte nicht über 140 mmHg zu 90 mmHg liegen. Das LDL-Cholesteri­n liegt laut Meinertz beim gesunden Menschen unter 110, der Blutzucker unter 100.

Kommt es trotz aller Vorbeugung doch zu einem Herzinfark­t, ist es wichtig, schnell zu reagieren. Dafür muss der Betroffene aber erst mal erkennen, dass mit seinem Herzen etwas nicht stimmt. Es sei wichtig, sensibel für Veränderun­gen im Körper zu sein, sagt Meinertz: „Wenn man bei Anstrengun­g zum Beispiel einen Druck in der Brust spürt, der vorher nicht da war, sollte man das nicht einfach hinnehmen.“

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