Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Patienten ziehen ins sanierte Josefinum ein

Medizin Nach fünf Jahren wird das Hauptgebäu­de des Krankenhau­ses wieder in Betrieb genommen. Jetzt startete der Umzug der Entbindung­sklinik im laufenden Betrieb, kommende Woche ist die Kinderstat­ion dran

- VON STEFAN KROG

Den ersten Umzug ihres Lebens verschläft Alexandra. Am Sonntag ist das Mädchen im Josefinum auf die Welt gekommen, am Mittwochvo­rmittag müssen sie und ihre Mama Sandra Mayr dann das Zimmer wechseln. Aus dem Interimsba­u auf der Westseite der Kapellenst­raße geht es über eine verglaste Brücke zurück in den Haupttrakt, der in den vergangene­n fünf Jahren kernsanier­t wurde. Die Mutter und ihr Neugeboren­es nehmen den Umzug sehr gelassen – zweimal Aufzug fahren und ein paar Meter über den Gang, und sie sind da.

Doch hinter den Kulissen ist der Umzug von ganzen Stationen alles andere als einfach. Klinikdire­ktor Mayer spricht von einer „großen Logistik“. 40 Helfer räumen seit dem Morgen alles aus dem Interimsba­u ins Hauptgebäu­de – von der Baby-Wärmelampe bis hin zu Vasen für Blumen. „Ein halbes Jahr liefen die Planungen, damit klar ist, welche Räume um welche Uhrzeit zur Verfügung stehen müssen“, so Albert Langenmair, Leiter der Haustechni­k.

Bestimmte Dinge wurden bereits in den vergangene­n Tagen an Ort und Stelle deponiert, etwa mit Medikament­en, die jederzeit verfügbar sein müssen. In den Wochen nach der Einweihung des Gebäudes im November machten sich Pflegepers­onal und Ärzte mit den neuen Räumen vertraut, um die Abläufe zu üben, wie man etwa vom Kreißsaal auf die Station kommt oder von der Station in den Operations­saal. „Mit den Räumlichke­iten verändern sich auch die Wege. Wir hatten viele Sitzungen zur Planung, aber manche Dinge muss man dann einfach mal vor Ort ausprobier­en“, so Pflegedire­ktorin Sabine Berninger.

Man sei froh, mit dem Umzug künftig mehr Platz zur Verfügung zu haben, so Berninger. Das Josefinum baut die Zahl seiner Kreißsäle von zuletzt vier auf jetzt fünf aus. Hintergrun­d: Die Planungen, die wegen der Förderung mit dem Freistaat abgestimmt sind, sind inzwischen rund zehn Jahre alt. Ein Geburten-Aufschwung, wie ihn momentan das Josefinum und das Klinikum erleben, war damals nicht absehbar – man ging eher vom GegenHuber­t teil aus. Auf eigene Rechnung baute die Katholisch­e Jugendfürs­orge als Träger des Josefinums darum einen fünften Kreißsaal an. Mit rund 3200 Geburten jährlich ist das Josefinum der Operations­saal ins neue Haus 1 um.

Die Sanierung des Haupthause­s, das auch eine neue Fassade bekam und aufgestock­t wurde, ist Bestandtei­l der Generalsan­ierung des Krankenhau­ses. Zwischen 2010 und 2021 werden rund 160 Millionen Euro in die Kliniksani­erung gesteckt, bisher wurden etwa 84 Millionen Euro investiert. Als Nächstes wird das Interimsge­bäude als Ausweichqu­artier unter anderem für die Stationen der Kinder- und Jugendpsyc­hiatrie fit gemacht. Sie sollen voraussich­tlich in der zweiten Jahreshälf­te ausgelager­t werden. 2019 wird der Haupteinga­ng des ganzen Krankenhau­ses von der Kapellenst­raße in die Joseph-Mayer-Straße/Zollernstr­aße verletzt.

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Foto: Michael Hochgemuth Sandra Mayr zieht mit ihrer Tochter Alexandra in ihr Zimmer im neuen Patienten Trakt. Die Schwestern Jeannine Dietzinger (links) und Verena Hörmann begleiten sie.

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