Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Neuer Kindergarten heißt Via Claudia
Betreuung Bevor Gersthofen am Ballonstartplatz bauen kann, sind aber noch einige Entscheidungen nötig
Gersthofen Eine neue Kindertagesstätte im Baugebiet am Ballonstartplatz will die Stadt Gersthofen bauen, um genügend Betreuungsplätze zu haben. Der Name der neuen Einrichtung steht bereits fest.
Die Stadträte sprachen sich mehrheitlich dafür aus, den Bau wegen seines Standorts an der antiken Römerstraße „Kindergarten Via Claudia“zu nennen. Die neue Kita soll zum September zunächst mit einer Kindergartengruppe, einer Krippen- und einer Kindergartengruppe mit Altersöffnung in Betrieb gehen.
Dachte man zunächst an Container bis zu einem späteren Neubau, soll jetzt gleich eine dauerhafte Lö- sung in Holzmodulbauweise realisiert werden. Das wird sich auf die Kosten auswirken. Im August war die Bauverwaltung noch von 1,65 Millionen Euro ausgegangen, entsprechende Haushaltsmittel wurden zur Verfügung gestellt. Nun ergibt die neue Berechnung knapp 2,1 Millionen Euro. „Die Mehrkosten im Vergleich zur überschlägigen Kostenermittlung vom August ergeben sich aufgrund der Mehrflächen im Raumprogramm“, erklärte Tibor Sroka von der Bauverwaltung in einer Bauausschusssitzung. Dieses zusätzliche Geld sei erforderlich, um eine Förderung von der Regierung von Schwaben zu erhalten. Weiter würden bei der dauerhaften Lösung höhere Anforderung an die technischen Anlagen und die Gestaltung der Außenanlagen gestellt – was sich ebenfalls finanziell auswirke.
Damit der neue Kindergarten allerdings errichtet werden kann, muss der Bebauungsplan „Chiemgauer Straße“, in dessen Geltungsbereich das betreffende Grundstück liegt, geändert werden.
Das Baugebiet „Am Ballonstartplatz“ist inzwischen fast vollständig bebaut. Die Fläche östlich der Lechfeldstraße, südlich der Albstraße und nördlich der Rieserstraße ist im Bebauungsplan als Wohnbaufläche festgesetzt. Damit ist bisher eine soziale Nutzung für einen Kindergarten ausgeschlossen.
Wie Stadtbaumeister Thomas Berger im Planungsausschuss erklärte, ist es aus verfahrenstechnischen Gründen leichter, statt den alten Bebauungsplan zu ändern, einen neuen aufzustellen, der den bisherigen überlagert. So soll im künftigen Bebauungsplan „Chiemgauer Straße“ein „Allgemeines Wohngebiet“geschaffen werden, in dem die neue Nutzung dann zulässig ist. Einstimmig sprachen sich die Planungsausschussmitglieder für diese Lösung aus. Die städtebauliche Grundkonzeption des Baugebiets wird beibehalten. Überdies ist neben dem Pultdach künftig auch ein Flachoder Satteldach möglich.
Die Stadt will den Betreib der neuen Kita zunächst selbst übernehmen. Später soll sie voraussichtlich zu Beginn des neuen Kindergartenjahrs im September 2018 an einen freien Träger übergeleitet werden. Dafür ist zunächst ein Ausschreibungsverfahren erforderlich. Als erster Schritt werden dem Sozialund Ordnungsausschuss verschiedene Betreibermodelle vorgestellt, um dann zu entscheiden, welches Ausschreibungsverfahren anzuwenden ist.
Die verschiedenen Träger, die sich bewerben, sollen sich im Sozialund Ordnungsausschuss präsentieren. Dieser entscheidet dann per Beschluss, wer den Zuschlag erhalten soll.