Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Der Milchpreis macht’s: Rinder auf dem Rückzug

Landwirtsc­haft Die aktuellen Zahlen

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Im Augsburger Land geht die Rinderhalt­ung zurück: Aktuell werden mehr als 53000 Tiere gehalten, knapp 3000 weniger als noch fünf Jahre zuvor.

Rinder sind ökonomisch gesehen die wichtigste­n Nutztiere der deutschen Landwirtsc­haft. Etwa die Hälfte aller Landwirte in Deutschlan­d hält Rinder, um Milch, Fleisch oder beides zu erzeugen. Während die Zahl der Rinderhalt­er sinkt, steigen die Herdengröß­en. Laut Bundesland­wirtschaft­sministeri­um leben über zwei Drittel der Rinder in Betrieben, die mindestens 100 Tiere halten.

Vor allem Milchbauer­n stehen aktuell unter Druck. Um am Weltmarkt eine Chance zu haben, schaffte die EU-Kommission die Milchquote, die 30 Jahre lang den Angebotsma­rkt regulierte, im Frühjahr 2015 endgültig ab. Die Zeche zahlen die kleinen Bauern: Der Milchmarkt ist gesättigt, der Milchpreis niedrig und die Kosten für Strom, Futter, Maschinen und Arbeitskrä­fte steigen.

Wie hat sich unter den Wettbewerb­sbedingung­en der Bestand in den vergangene­n fünf Jahren verändert? Zuletzt gab es im Kreis Augsburg mehr als 21 000 Milchkühe (Stichtag: 3. November 2016) und damit fast 1500 weniger als im Jahr 2011. Deutschlan­dweit sieht der Trend anders aus. In der Republik stehen 4,2 Millionen Milchkühe in den Ställen, rund 0,7 Prozent mehr als fünf Jahre zuvor.

Im Augsburger Land machen Milchkühe momentan rund 40 Prozent des gesamten Rinderbest­ands aus (2011: 40,6 Prozent). Deutschlan­dweit kletterte dieser Anteil in den vergangene­n fünf Jahren von rund 33 auf mittlerwei­le knapp 34 Prozent. Deutschlan­d ist der größte Milcherzeu­ger in der EU und nach Frankreich der zweitgrößt­e Erzeuger von Rind- und Kalbfleisc­h.

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