Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Pfarrerehepaar in Zusmarshausen nimmt Abschied
Nach ihrer Erkrankung wird Silvia Strauch in den Ruhestand versetzt. Damit endet auch die Arbeit ihres Mannes
Zusmarshausen Die Zusmarshauser Pfarrerin Silvia Strauch wird zum 1. März vorzeitig in den Ruhestand versetzt. Dies teilte das evangelischlutherische Dekanat Augsburg gestern mit. Seit Ende März 2016 war die Seelsorgerin im Krankenstand gewesen.
Mit ihrem Ehemann Pfarrer Hans Strauch teilte sich Silvia Strauch die Pfarrstelle der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Zusmarshausen. Da die beiden in einer Einheit – als sogenannte Stellenteiler – angetreten waren, sei durch die Ruhestandsversetzung von Pfarrerin Silvia Strauch auch der Einsatz von Pfarrer Hans Strauch beendet, erklärt das Dekanat. Die Pfarrstelle werde deshalb als Ganzes neu ausgeschrieben.
Pfarrerin Silvia Strauch und ihr Ehemann sind seit Ostern vergangenen Jahres nicht mehr im Dienst gewesen. Als Grund nannten sie eine Burn-out-Erkrankung. Pfarrer Strauch hatte dies öffentlich mitgeteilt. Er wolle offen mit der Diagnose umgehen, sagte er damals – auch, um Gerüchte zu vermeiden. Beide Eheleute hatten einen Klinikaufenthalt angetreten.
Die Mitglieder des Kirchenvorstands waren am vergangenen Wochenende auf Klausurtagung und wurden über die neue Entwicklung zu der Pfarrstelle informiert. Sie hätten mit großer Betroffenheit auf die Ruhestandsversetzung von Pfarrerin Silvia Strauch und die anhaltende Krankheit von Pfarrer Hans Strauch reagiert, beschreibt Dekan Stefan Blumtritt. Der Kirchenvorstand sei dem Ehepaar Strauch für seine engagierte Arbeit in den letzten 14 Jahren, die einfühlsame, geistliche Begleitung und die große Verbundenheit mit der Gemeinde dankbar.
Mit Blick auf die aktuelle Situation vor Ort sagte Dekan Stefan Blumtritt: „Aus vielen Gesprächen weiß ich, dass die letzte Zeit für alle nicht leicht war, insbesondere auch die Unsicherheit, wie es weitergehen kann. Meine Gedanken sind bei Silvia und Hans Strauch. Ich wünsche ihnen von ganzem Herzen, dass sie bald wieder gesund werden.“Blumtritt dankte den Gemeindegliedern „für die unterstützenden Gebete, die gute Begleitung der Arbeit und die entlastende Geduld“.
Vieles könne nur so gut funktionieren, weil alle zusammenhelfen, so Blumtritt weiter. Er dankte dem Kirchenvorstand für sein gut überlegtes Planen und Handeln. Besondere Anerkennung verdiene auch das hohe ehrenamtliche Engagement in Gruppen und Kreisen, das dazu beitrage, das Gemeindeleben aufrechtzuerhalten. Außerdem dankte Blumtritt den Hauptamtlichen, insbesondere Diakon Matthias Schrank, Pfarramtssekretärin Sybille Aumann und dem vertretenden Diedorfer Pfarrer Alan Büching für die zusätzliche Arbeit. Diese werde noch eine Weile nötig sein.
Zunächst wird die Pfarrstelle neu ausgeschrieben. Die Wiederbesetzung wird voraussichtlich im Laufe des Jahres erfolgen.
Bis dahin hat Pfarrer Büching, der die Gemeinden Diedorf und Fischach betreut, wie in den vergangenen Monaten die Vertretung. Das alles bedeutet weite Arbeitswege für ihn. Das Gebiet der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Zusmarshausen ist mehr als 600 Quadratkilometer groß und reicht von Emersacker bis Ustersbach, von Gabelbachergreut bis Horgau. Dort wohnen etwa 3000 Protestanten. Zur Gemeinde gehören die vier Kirchen in Zusmarshausen, Adelsried, Dinkelscherben und Welden.
Für die Protestanten im Landkreis Augsburg ist zurzeit viel im Umbruch: In Meitingen wird Pfarrer Markus Maiwald die Gemeinde nach 16 Jahren verlassen und nach Augsburg gehen. Er wird am 26. Februar seinen letzten Gottesdienst in Meitingen halten. Seine Stelle soll ein halbes Jahr lang ausgeschrieben sein. In dieser Zeit soll es eine Vertretung geben.
Abschiedsgottesdienst Die Verab schiedung vom Pfarrerehepaar Strauch findet am Sonntag, 12. März, im Gottes dienst um 10.30 Uhr in der evangeli schen Kirche in Zusmarshausen statt.