Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Villenbach­er Bühne sucht Regisseur

Theater Bernhard Lernhard geht in den Ruhestand und hinterläss­t erst einmal eine Lücke. Die wollen die Verantwort­lichen schnell schließen

- VON MANUELA WINKELBAUE­R

Eine „Heimatbühn­e mit Herz“war und ist die Villenbach­er Freilichtb­ühne seit jeher. Vergangene­s Jahr unterstütz­te die Theaterabt­eilung die gleichnami­ge Aktion zugunsten der Kartei der Not, des Leserhilfs­werks unserer Zeitung. Auch in der nächsten Saison wollen die Laiendarst­eller aus dem Oberen Zusamtal wieder unterstütz­en. Doch dafür brauchen sie selbst erst mal Unterstütz­ung. Denn im Moment haben sie ein Problem: Ihnen fehlt der Regisseur. Denn Bernhard Lernhard verabschie­det sich in den Ruhestand.

Als 1984 die ersten Worte aus dem Mund der Schauspiel­er hüpften, ahnte noch niemand, welche Erfolgsges­chichte geschriebe­n werden würde. „Pizza à la Schrapfing“hieß das Stück seinerzeit. Und die Bretter, die die Welt bedeuten, nannten sich bescheiden „Kellerbühn­e“. Mehr als 30 Jahre später spielt sich das Villenbach­er Theaterleb­en in weit größeren Dimensione­n ab: Alle zwei Jahre erwacht die Freilichtb­ühne zum Leben. Dahinter steckt ein gewaltiger Organisati­onsapparat, der nicht nur, aber doch entscheide­nd von einem Menschen abhängt: dem Regisseur.

Noch sitzen Josef Dippel (Leiter Theaterabt­eilung des SV Villenbach) und Martin Baumeister (Vorstand SV Villenbach) einigermaß­en entspannt zusammen. Bernhard Lernhard, langjährig­er Regisseur, Autor und Theaterspi­eler, muss aus privaten Gründen verzichten.

Er ist nicht einfach nur ein Regisseur. Die ersten drei Stücke nach dem Umzug auf die Freilichtb­ühne schrieb er selbst. Die folgenden, „zugekaufte­n“, passte er mit seinem großen Schreibtal­ent den Villenbach­er Gegebenhei­ten an. „Er hat immer geschaut, dass die Leute am Ende ein Stück aus der Region sehen“, erzählt Josef Dippel. Alle im Verein haben Verständni­s für den Regisseur, der kürzertret­en will. Sie sind dankbar für die wunderbare Arbeit, die er in all den Jahren geleistet hat. „Die Freilichtb­ühne, das war sein Baby“, bestätigt Martin Baumeister. Nun suchen die Verantwort­lichen nach einem neuen Babysitter. „Wir brauchen einen Regisseur, und das möglichst schnell“, sagt der Villenbach­er Vorsitzend­e. Denn schon im Sommer soll über das neue Stück entschiede­n werden, da soll er oder sie mitspreche­n.

Abteilungs­leiter kümmert sich um das Organisato­rische

Alle im Theaterbet­rieb werden die Neue oder den Neuen unterstütz­en. „Wir haben in den letzten Jahren schon umstruktur­iert“, sagt Josef Dippel, der selbst seit 2010 als Abteilungs­leiter für das Organisato­rische verantwort­lich ist. Der Regisseur kann sich so ganz auf den künstleris­chen Aspekt konzentrie­ren. Die beiden Verantwort­lichen hoffen: „Wir sind sicher, es gibt irgendwo im Umkreis wen, der vielleicht schon mal ein Theater organisier­t hat, und sich abseits eines Schülerthe­aters an etwas Neues, Größeres wagen will.“Jemand, der sich mit der Freilichtb­ühne einer neuen Herausford­erung stellen will.

Die Unterstütz­ung der Truppe ist gewiss. Die Besetzung steht. „Wir haben noch viel mehr Leute, die gerne Statistenr­ollen übernehmen wollen“, erzählen die Verantwort­lichen. Auch die Sprechroll­en seien wie immer einfach zu besetzen: „Zumeist müssen wir nur wenig Überzeugun­gsarbeit leisten, damit wir alles unter Dach und Fach bringen.“

Regelmäßig schickt der Verein die Hauptrolle­nschauspie­ler ins Seminar, um sich weiterentw­ickeln zu können. „Schauen wir mal, wer sich meldet“, ist Martin Baumeister zuversicht­lich. O

für die Aufgabe des Regisseurs können sich beim Vorsitzen den des SV Villenbach, Martin Baumeister, melden unter der Telefonnum­mer 0175/3888680.

 ?? Foto: Winkelbaue­r ?? Mehr als 30 Jahre agierte Bernhard Lernhard als Regisseur der Theaterbüh­ne Villen bach, im Bild bei der Premiere von „Ich denke oft an Piroschka“. Nun geht der Regis seur in Ruhestand.
Foto: Winkelbaue­r Mehr als 30 Jahre agierte Bernhard Lernhard als Regisseur der Theaterbüh­ne Villen bach, im Bild bei der Premiere von „Ich denke oft an Piroschka“. Nun geht der Regis seur in Ruhestand.

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