Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Summende Pfarreibienchen nehmen Pfarrer aufs Korn
Gaudi Drei Stunden Unterhaltung beim Pfarrfasching in Affaltern. Faschingswagen vorgestellt
Auch wenn Ortspfarrer Ulrich Lindl im warmen Afrika beruflich unterwegs war, ließen es sich seine fleißigen Pfarreibienen von Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat nicht nehmen, wieder ein dreistündiges Unterhaltungsprogramm beim Pfarrfasching der Pfarrei St. Sebastian in Affaltern zu präsentieren. Das riss die Besucher im voll besetzten Bürgersaal zu kräftigem Applaus und wahren Lachsalven hin. „Summ summ summ, Bienchen summ herum“, so lautete das Motto des Pfarrfaschings, und tatsächlich waren auch im Saal viele gelb-schwarze, als Biene Maja oder Majafreund Willi maskierte Narren anzutreffen.
Natürlich fehlte auch Karel Gotts Lied von der Biene Maja beim Einzug der Aktiven nicht. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Andrea Wörle begrüßte die Gäste bei Kaffee und Kuchen. Wenn Pfarrer Lindl telepathisch sensibel ist, müssen ihm im fernen Afrika die Ohren geklungen haben bei den Gstanzln der witzigen Bienen Annelies Lindenmayr und Michael Koch: „Unser Pfarrer Lindl stets in Eile, nur bei der Predigt hat er Weile.“Mit einem bunten Potpourri unterhielt der Kirchenchor unter Leitung von Birgitta Miller, wozu auch Mozarts „Der fröhliche Zecher“zählte. Zuvor lieferte sich Martina Scherer mit Anja Joachim eine temporeiche Bienenverfolgungsjagd. Der ganze Saal war stimmlich gefordert beim gemeinsamen „Apfeltracherlied“.
Fast die komplette Ministrantengruppe gewährte den Zuschauern einen Einblick, was sich backstage in der Sakristei die letzte Viertelstunde vor dem Gottesdienst abspielt. Die Szenen waren nicht nur Gerhard-Polt-reif. Die mit allen Eventualitäten souverän jonglierende Mesnerin Maria Wörle (Paula Polzer) sowie „Last-minute-Pfarrer“Dr. Lindl (Rebekka Scherer) hätten nur noch von den Originalen übertroffen werden können.
Die übrigen Ministranten hatten es insofern leichter, weil sie nur sich selbst inszenieren mussten. Sie zeigten, was bisher nur wenige aus der Sakristei zu sehen bekamen – urkomisch!
Eine Delegation der Faschingsfreunde Affaltern (Julia Saule und Max Wiblishauser) stellte ihren aktuellen Faschingswagen vor, der unter dem Thema „Apfeltracher Asiaten“wieder ein bunter Blickfang bei den großen Umzügen in Dillingen, Welden, Zusmarshausen, Ettringen (erstmals) und Gablingen sein soll.
Natürlich ging die Vorstellung nicht ohne den üblichen „Schabernack“vonstatten. „Der Apfeltracher und sei Bua“(Fritz und Max Wiblishauser) blickten erstmals gemeinsam in die Untiefen des Dorfgeschehens und hatten ihre eigene Deutung der Ereignisse rund um den Kirchturm von St. Sebastian, angefangen vom Weggang des bisherigen Kaplans Konrad Bestle von Affaltern nach London bis hin zum rasanten Tempo des Ortspfarrers: „Da singen die Apfeltracher noch das Schlusslied, wenn die Biberbacher bereits vor ihrer Kirche die Bremsen von Lindls Auto hören!“