Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Angst vor Schlafmittel: Mädchen in Panik
Einsatz Notarzt und Polizei bei Cola-Party in Ustersbach. Wenig später folgt die Entwarnung
Ein turbulentes Ende nahm die Cola-Party am Freitagabend im Forum Ustersbach, die vom Verein Jugendförderung organisiert worden war. Laut Auskunft der Polizei sorgte ein Gerücht für einen Notarzt- und Polizeieinsatz, weil einige Mädchen in Panik ausgebrochen waren. Die Rettungskräfte konnten aber schließlich Entwarnung geben.
Gegen 21.15 Uhr meldeten sich drei Mädchen bei den Verantwortlichen des Vereins Jugendförderung, und klagten über Übelkeit. Sie berichteten von zwei Jungen, die ihnen vermutlich Schlaftabletten ins Getränk getan hätten. Die Situation konnte kurzerhand nicht geklärt werden, da noch weitere drei Mädchen hinzukamen und über Übelkeit klagten. Die Jugendlichen ließen sich nicht beruhigen, sondern brachen in Panik aus und hyperventilierten.
Die Verantwortlichen der Party verständigten zügig den Notarzt und die Eltern der Betroffenen.
Da zu diesem Zeitpunkt völlig unklar war, was der Auslöser für die Panik war, wurde auch die Polizei hinzu gerufen. Laut Auskunft der Beamten konnte der Notarzt bei keinem der Mädchen Anzeichen für die Aufnahme irgendwelcher Drogen oder Medikamente feststellen. Der Arzt geht deshalb davon aus, dass die Jugendlichen auf das Gerücht hin emotional überreagiert hätten. Keine der Betroffenen musste zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden. Um die Mädchen zu schützen und nicht weitere Panik aufkommen zu lassen, wurden diese in das angegliederte Pfarrheim gebracht und dort versorgt. Die angehörigen Eltern konnten gegenüber in der Grundschule warten.
„Wir haben versucht, Ruhe ins Geschehen zu bringen, um eine Massenpanik zu verhindern, da sich das Gerücht schnell unter den Jugendlichen verbreitete“, berichtet Angelika Ortner, Vorsitzende des Vereins Jugendförderung. Bei der Befragung der Jugendlichen stellte sich heraus, dass ein Junge bereits Tage zuvor in der Schule einigen Mädchen damit gedroht habe, ihnen Schlaftabletten in die Getränke zu mischen. Die Betroffenen erklärten, dass man das Thema bereits in der Schulklasse besprochen hatte. Allerdings war der Junge der Meinung, seine Drohung sei nur ein Spaß gewesen und er hatte nicht damit gerechnet, dass sie solche Ausmaße annehmen könnte. (thog, elhö)