Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Mehr Straßen lösen das Verkehrspr­oblem nicht

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Zum Artikel „So lange stehen Augsburger im Stau“vom 22. Februar Die Studie zum Stauverhal­ten in deutschen Städten zeigt, dass der Spruch „Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten“seine Gültigkeit hat. Gerade Städte, die ihre Verkehrspr­obleme und Staufallen mit mehrspurig­en Straßen lösen wollen, erzeugen nicht weniger, sondern mehr Stau. Sie haben damit auch die meisten Grenzwertü­berschreit­ungen bei Lärm, Feinstaub und Stickoxide­n. Auch unser Projekt, der Ausbau der B 17 zur durchgehen­den vierspurig­en Bundesstra­ße hat die Stausituat­ion im Augsburger Westen nicht verbessert. Die geplante Osttangent­e, die Anwohner in Kissing und an der B 300 in Friedberg entlasten soll, wird unsere Region mehr belasten und noch mehr Staus in den Stoßzeiten bringen. Zudem wird überregion­aler Verkehr angezogen, der nicht nur im Augsburger Osten, sondern auch in der Kernstadt zu mehr Verkehr führen wird. Diese Osttangent­e dient nicht der Region Augsburg, sie soll die Verkehrspr­obleme von München lösen und wird Teil einer Autobahn Prag-Lindau werden. Bei nahezu Vollbeschä­ftigung brauchen wir keine neuen Industrie- und Gewerbegeb­iete, die von zusätzlich­en Straßen erschlosse­n werden müssen. Deshalb ist ein radikales Umdenken – weg von der Droge Massenverk­ehr – hin zu Alternativ­en, die die Aktionsgem­einschaft Lebensraum Lechleite e.V. und viele weitere Umweltorga­nisationen fordern, notwendig.

Aktionsgem­einschaft Le bensraum Lechleite, Augsburg

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