Augsburger Allgemeine (Land Nord)
„Das Krippenmuseum wird kommen“
Krippen Freundeskreis-Vorsitzender Fritz Hölzl legt ein Versprechen ab. Die „Kultur-Tenne Thierhaupten“im ehemaligen Kloster ist auf dem Weg
Längst haben die Thierhauptener Krippenfreunde die letzten Exemplare der Krippenausstellung abgebaut, in Kisten verstaut und größtenteils im Zwischenlager in der Schule auf dem Kreuzberg eingelagert.
Doch Fritz Hölzl, dem Vorsitzenden der Klosterfreunde Thierhaupten, die vor Jahren einen KrippenArbeitskreis gebildet haben, gehen die Krippen auch im restlichen Jahr nicht aus dem Kopf. Bei einem kleinen Helferfest bedankte er sich bei allen, die seit Ende April 2016 in über 800 ehrenamtlichen Stunden für die Ausstellung gearbeitet hatten. Die Krippen waren dem Freundeskreis vor einigen Jahren von dem Sammler Herbert Reiter aus Erlingen als Schenkung übergeben worden.
Rund 1800 Besucher seien an den insgesamt 15 Öffnungstagen der Ausstellung gekommen, freute sich Hölzl. Diese ausgezeichnete Resonanz und das Lob vieler fachkundiger Besucher bestärkt den Freundeskreis-Vorsitzenden und sein Team darin, am Ziel eines eigenen Krippenmuseums in einem größeren Raum festzuhalten. Nach den großen Landschaftskrippen im Jahr 2015 wurden bei der Ausstellung 2016/2017 Grulicher Krippen aus dem Böhmerwald und zwei herausragende Klosterkrippen der Ordensschwestern von St. Elisabeth in Augsburg und Maria Stern in Nördlingen gezeigt.
Die Besucher seien von den Darstellungen, der optimierten Beschriftung und den stimmungsvollen Inszenierungen im Refektorium und der ehemaligen Klosterkirche sehr angetan gewesen. Ein besonderes Lob hatte Fritz Hölzl für Barbara Fendt parat, die als Ethnologin umsichtig Regie führe und im Vorfeld eine wohl bedachte Auswahl der Ausstellungsexponate getroffen habe. Hölzl selbst hatte sich mit einem Eintrag in das Gästebuch der Ausstellung eingetragen und dabei in Anlehnung an das Uniklinik-Zitat von Ministerpräsident Horst Seehofer im Goldenen Buch der Stadt Augsburg geschrieben: „Das Krippenmuseum wird kommen!“
Auch Bürgermeister Anton Brugger ging beim Helferfest auf die „große Idee“eines Krippenmuseums der Klosterfreunde ein. Es müsse zum großen Teil auf ehrenamtlichem Engagement fußen, meinte der Bürgermeister in seinem Grußwort. Wie bereits berichtet, will die Marktgemeinde im früheren Kloster, oberhalb der Klostergastronomie, in der ehemaligen Tenne einen Raum schaffen, der mehreren Nutzern als Multifunktionsraum zur Verfügung stehen kann und nur von Oktober bis März vom Krippenmuseum belegt sein sollte. Der Planungsauftrag wurde vom Marktgemeinderat hierfür bereits vergeben, so Brugger. Für die „KulturTenne Thierhaupten“– diese Wortschöpfung wurde frisch geboren – müssten die Nutzungsvoraussetzungen und die Kosten passen und somit eine verantwortbare Lösung für den Bürger und Steuerzahler gefunden werden.
Brugger bot dem Freundeskreis an, dass die Marktgemeinde Thierhaupten diesen Weg „Hand in Hand“gemeinsam gehen möchte, um das Kloster und Thierhaupten als Kulturstandort mit Strahlkraft über den Landkreis Augsburg und Bezirk Schwaben hinaus weiter zu stärken.
Stimmungsvolle Inszenierungen Ehrenamtliches Engagement