Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Pfarrer Maiwald nimmt Abschied
Kirchliches Leben Ein großer Festakt steht am Ende der Zeit des Seelsorgers in Meitingen
Großer Bahnhof zum Abschied: Bei einem feierlichen Gottesdienst in der voll besetzten Johanneskirche verabschiedete sich der evangelische Pfarrer Markus Maiwald nach 15-jähriger Seelsorgertätigkeit in Meitingen.
Zum 1. März wechselt der beliebte evangelische Pfarrer in die Pfarrgemeinde St. Andreas im Augsburger Herrenbachviertel. Grund für den Wechsel ist, dass die Landeskirche mit einem gewissen Turnus den Kirchengemeinden neue Impulse geben will (wir berichteten). Während seiner Meitinger Zeit spendete Maiwald 519 Neugeborenen das Taufsakrament, begleitete etwa 500 Verstorbene auf ihrem letzten Weg und ebnete 80 Hochzeitspaaren den Weg in ein gemeinsames zukünftiges Leben.
Beim Blick auf die voll besetzte Johanneskirche scherzte er, dass es fast wie Weihnachten sei, jedoch sogar noch ein bisschen mehr, „wenn ich in dieses gefüllte Gotteshaus blicke“. Maiwald betonte, dass die evangelische Kirche in Meitingen ihren festen Platz habe und aus der Kommune nicht mehr wegzudenken sei. „Ein Pfarrer geht – ein Pfarrer oder eine Pastorin kommt, die evangelische Kirche in Meitingen wird jedoch immer Bestand haben.“
Dekan Stefan Blumtritt bescheinigte Maiwald, dieser habe die wachsende Gemeinde mit großem ökumenischen Einsatz nicht nur mitgeprägt, sondern es auch geschafft, ihr ein stärker werdendes Profil zu geben.
„In Gedanken sind Sie vielleicht schon einen Schritt weg, haben die ländliche Brille abgesetzt und die städtische angelegt“, schmunzelte Bürgermeister Michael Higl. Markus Maiwald, so der Rathauschef, kam mit langen Haaren und bunten Klamotten nach Meitingen, sodass man momentan nicht wusste, wie man ihn aufnehmen und einordnen sollte. „In den Jahren nach seinem Amtsantritt spielte er jedoch in Meitingen eine ganz wichtige Rolle, denn er hat bei vielen Menschen in deren Lebenskrisen Vertrauen erweckt, das Gespräch gesucht und es verstanden, all diesen Menschen wieder Mut für ein weiteres Leben zuzusprechen“, sagte der Meitinger Bürgermeister.
Der Vertrauensmann vom Kirchenvorstand St. Johannes, Mathias Unger, bedauerte, dass die Kirchengemeinde erst recht spät vom Weggang des beliebten Pfarrers erfuhr. „Leider sind wir nun für einige Zeit im Kirchenvorstand und in der Kirchengemeinde auf uns selbst gestellt, doch auch diese Zeit der Vakanz müssen wir überstehen und werden kein Defizit aufkommen lassen“, resümierte Unger.
Der stellvertretende Landrat Heinz Liebert bedauerte den Weggang von Markus Maiwald aus Meitingen. „Sie traten immer mit Überzeugung ein, redeten niemandem nach dem Mund und hielten an ihrer Meinung stets fest, wobei Sie sich nicht an Mehrheiten, sondern an der Wahrheit orientierten“, sagte Liebert.
Im Anschluss an den Abschiedsgottesdienst fand im Martin-Luther-Saal der Johanneskirche noch bei einem Büfett ein unterhaltsamer Abend statt. Das musikalische Rahmenprogramm während des Gottesdienstes und beim anschließenden Festakt lag in den Händen der Folkloregruppe Folk on Friday, des Johanneschors und der Krippenspielgruppe sowie der Kindergottesdienstkinder.