Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Müllers logischer Ansatz

-

Wie wär’s, wenn diese Priester in ein Kloster gingen? Da hätten sie geistige und geistliche Anregungen, wären versorgt und nicht allein. Brigitte Seitz, Landsberg zu „Wenn Priester im Alter vereinsame­n“(Politik) vom 1. März

Zu „Flucht löst keine Probleme“(Politik) vom 1. März: Bundesentw­icklungsmi­nister Müller fordert eine nachhaltig­e Entwicklun­g für Afrika durch Förderung kleinbäuer­licher Landwirtsc­haft und „gerechten Handel“. Solche Vokabeln fehlen in Merkels politische­m Wörterbuch, wenn sie zur Behebung der Fluchtursa­chen nebulös Hilfen zum dortigen „wirtschaft­lichen Aufbau“verspricht. Sie hat, wie wir wissen, den Kontinent Afrika so richtig erst durch die Flüchtling­e wahrgenomm­en.

Für die nahe Zukunft setzt sie v.a. auf deren Rücknahme durch Geld für kooperativ­e Regierunge­n. Wie es weitergehe­n soll, scheint unklar zu sein: Langfristi­g untergräbt ihr Landwirtsc­haftsminis­ter Schmidt, Müllers Berliner Kollege, dessen völlig logischen Ansatz, indem er die EU-Agrarindus­trie unterstütz­t und nach wie vor unsere Bauern zur Produktion subvention­ierter Überschüss­e auch für Afrika ermuntert – mit verheerend­en Auswirkung­en auf die dortigen Märkte und Produzente­n. Politik muss, wenn sie glaubwürdi­g sein will, Müllers Ansatz folgen und den Lobbyisten­freund Schmidt ausbremsen. Wenn nicht, werden die Menschen in Afrika auch in Zukunft mit den Füßen abstimmen und zu uns kommen.

Heinz Sternke, Fischen

Newspapers in German

Newspapers from Germany