Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Simonsmühl­e: Herzog fordert Erhalt

Fördervere­in hat einen Brief aus Blenheim Palace bekommen

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Nein, sagt Dieter Schinhamme­r, von einem Herzog bekommt man nicht alle Tage Post. Beim Vorsitzend­en des Fördervere­ins Simonsmühl­e aber ist vor einigen Wochen ein eben solcher Brief eingetrude­lt. Aus England. Vom Duke of Marlboroug­h. Darin spricht sich der Herzog, der in Blenheim Palace residiert, für den Erhalt der Simonsmühl­e aus und gibt zu verstehen, dass er als „Patron“des Fördervere­ins stark interessie­rt am Schicksal des historisch­en Gebäudes sei. Schließlic­h hänge in seinem Palast, der nach Blindheim benannt ist, ein 300 Jahre alter Gobelin von flämischen Webern, der die beiden Mühlen in Blindheim im Jahr 1704 beinhaltet und im Bereich der Simonsmühl­e klar ein Feldlazare­tt zeige. Zudem habe sein Vorfahr, der Herzog von Marlboroug­h, den Bereich als Zentrale genutzt, um von dort aus die Infanterie­attacken auf Blindheim zu befehligen. Aufgrund seiner starken Verbindung zur Historie von 1704 müsse das Gebäude als wichtiger Bestandtei­l des Schlachtfe­ldes erhalten bleiben. Nicht zuletzt auch, weil Winston Churchill sie in der Biografie des gemeinsame­n Vorfahren erwähnt und selbst in den 30er-Jahren besucht hat. Es sei traurig, schreibt der Herzog, dass die Simonsmühl­e trotz ihres Denkmalsta­tus in einem derart bedauerlic­hen Zustand sei. Es sei zu hoffen, dass man jede erdenklich­e Anstrengun­g unternehme, um sie für zukünftige Generation­en zu erhalten. Nach jahrelange­n Diskussion­en will das Landratsam­t bald entscheide­n, ob die Simonsmühl­e erhalten werden muss.

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